Der Weg für die künftige Evangelische Jugendbildungsstätte Oberfranken in Neukirchen (Landkreis Coburg) ist frei. Der Eigentums- und Betriebsübergang der bisherigen Einrichtung des Dekanats Coburg an die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern soll zum 1. Januar 2020 wirksam werden. Wie der Coburger Dekan Andreas Kleefeld mitteilte, habe die Dekanatssynode einen entsprechenden Beschluss gefasst. Damit werden die Entscheidungen umgesetzt, die vom bayerischen Landeskirchenrat und der Landessynode im vergangenen Jahr gefällt wurde.

Die Landeskirche wolle in Neukirchen die Jugendbildungsarbeit fortsetzen, die in Verantwortung des Dekanatsbezirks seit den 1970er Jahren erfolgreich betrieben worden sei, sagte Kleefeld. Die nötigen Investitionskosten für die Modernisierung der Einrichtung überstiegen jedoch die Möglichkeiten des Dekanatsbezirks. Für die Bildungsstätte wurden bereits im Herbst 2018 rund zehn Millionen Euro in den landeskirchlichen Haushaltsplan aufgenommen.  

Was man sich von der Jugendbildungsstätte Oberfranken erhofft

"Ganze Generationen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben Konfirmandenfreizeiten, Einkehrtage, Berufsorientierungstage und viele andere Angebote in Neukirchen erlebt und verbinden mit der Einrichtung bis heute gute Erinnerungen", erinnerte Kleefeld. Von der künftigen Jugendbildungsstätte Oberfranken erhoffe man sich, dass diese Arbeit innerhalb der Kirche noch stärker angenommen werde. Nach den Worten des zuständigen Oberkirchenrats Michael Martin schafft das Haus einen Zugang zu jungen Menschen, die mit Veranstaltungen in den Gemeinden, oder von Jugendorganisationen wie Pfadfindern, Landjugend oder der Evangelischen Jugendsozialarbeit nicht erreicht werden.

Im Wettbewerb um die zentrale Einrichtung für Oberfranken hatte sich Neukirchen gegen das Jugendhaus Weihermühle des Dekanats Kulmbach durchgesetzt, das als alternativer Standort in der engeren Wahl gewesen war. Um das Defizit zu tilgen, das sich in den letzten Jahren beim Betrieb der Jugendbildungsstätte Neukirchen aufgebaut habe, sollen nach Mitteilung von Dekan Kleefeld nun auch die Kirchengemeinden "einen kleinen Beitrag leisten": Für diesen Zweck beschloss die Dekanatssynode eine Erhöhung der Dekanatsumlage um fünf Cent je Gemeindeglied.