Piper besitze die Fähigkeit, den Glauben zu vermitteln, indem er "lebensnah, kraftvoll, verständlich" predige. Er werde daher "ein guter Haushalter über Gottes Geheimnisse" sein, meinte Bedford-Strohm.

Axel Piper folgt als Regionalbischof Michael Grabow nach, der zum Jahresende 2018 in den Ruhestand gegangen war. Piper war zuvor Dekan in Weilheim. Er freue sich auf den Neuanfang in Augsburg und Schwaben, sagte der neue Regionalbischof laut Redetext in seiner Antrittspredigt: "Ich mag das Schwäbische und die Schwaben." Piper verbrachte seine Schulzeit in Lindau. Dort war er später auch Pfarrer.

In seiner Predigt ging Piper auch auf den Reformprozess "Profil und Konzentration" ein, der derzeit in der bayerischen evangelischen Landeskirche läuft. Dessen Ziel sei es, "Kirche so zu verändern, dass Menschen unseren Glauben, die christliche Botschaft und Gott neu entdecken". Er spüre dabei "viel Freude und Lust am Nachdenken, am neu Denken". Die Reform sei aber auch ein Wagnis: "Weil Konzentration ja auch heißt: Aus der Vielfalt wählen. Dinge tun, andere aber ausrangieren. Konzentration heißt nicht Addition sondern auch Reduktion." Piper rief dazu auf, die neuen Wege gemeinsam zu gehen: "Keine und keiner von uns hat die Wahrheit für sich gepachtet. Wir suchen gemeinsam danach, was denn Gottes Wille hier und heute sei."

Kirchenkreis Augsburg und Schwaben

Der evangelische Kirchenkreis Augsburg und Schwaben, dem Piper künftig als Regionalbischof vorsteht, umfasst das bayerische Schwaben und reicht von den Allgäuer Alpen und dem Bodensee bis ins Donau-Ries. In den sieben Dekanaten des Kirchenkreises leben etwa 266.000 evangelische Christen in 156 Kirchengemeinden. Trotz der religionsgeschichtlichen Bedeutung der "Lutherstadt" Augsburg gehörten die Evangelischen im bayerischen Schwaben lange Zeit zum Kirchenkreis München-Oberbayern. Ein eigener schwäbischer Kirchenkreis wurde erst 1971 gegründet, weil die evangelischen Gemeinden teilweise durch Zuzüge stark gewachsen waren. Heute gibt es in Bayern sechs Kirchenkreise, an deren Spitze ein Regionalbischof oder eine Regionalbischöfin steht.