Geschichte der Reformations-Gedächtniskirche in Nürnberg

Im Jahr 1922 wurde in Maxfeld eine neue Kirchengemeinde gegründet. Zunächst diente die 1924 erbaute Luther-Kapelle der Gemeinde als Ort für Gottesdienste, doch schon bald wurde diese für ihre steigende Mitgliederzahl zu klein. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Anzahl der Mitglieder auf 15.000 Menschen an. Um sich an die steigende Menge an Gemeindemitgliedern anzupassen, entstanden bald Pläne, eine eigene Kirche zu bauen. Ursprünglich sollte diese Kirche zum Reformationsjubiläum 1917 eingeweiht werden. Da es aber Uneinigkeiten über das Bauprojekt gab, wurde der Grundstein für die Reformations-Gedächtnis-Kirche erst am 11. Juni 1935 gelegt.

Bis 1938 dauerten die Bauarbeiten nach den Entwürfen des Bamberger Architekten Gottfried Dauner, der einen 1934 von der Stadt Nürnberg ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen hatte. Am 6. November 1938 wurde die Kirche eingeweiht - nur drei Tage vor der Reichspogromnacht.

Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs

Laut Webseite der Gemeinde spielte vor allem der damalige Gemeindepfarrer Heinrich Schick eine wichtige Rolle auf dem Weg zur eigenen Kirche. Schick war zwischen 1934 und 1960 Pfarramtsführer in Maxfeld und tat sich während des Dritten Reiches als Mitglied der Bekennenden Kirche hervor.

Bis zur Einweihung des gegenüber gelegenen Gemeindehauses dauerte es noch bis 1940. Sowohl das Gemeindehaus als auch die Kirche wurden in der Bombennacht des 2. Januar 1945 des Krieges stark beschädigt. Lediglich die Außenmauern und die Türme überstanden das Feuer, das von der Bombardierung ausgelöst worden war. Nach dem Krieg wurde das Gotteshaus unter der Federführung des Nürnberger Architekten Fritz Mayer wieder aufgebaut und 1949 neu eingeweiht.

Architektur der Reformations-Gedächtniskirche Nürnberg

Gottfried Dauner arbeitete mit dem Ziel, die Kirche in einem "evangelischen Stil" zu bauen. Die Dreieinigkeit Gottes, die zwölf Apostel und das Wort Gottes waren Hauptinspirationsquellen des Architekten. Der zwölfeckige Rundbau erinnert mit seinen drei Türmen an eine mittelalterliche Burg, was einen Kontrast zu den Kirchenbaustilen, die im 20. Jahrhundert üblich waren, darstellt. Die Reformationsidee wird bereits im Eingangsbereich mit zwei Säulen, die an Martin Luther und Lazarus Spengler erinnern, aufgegriffen.

Insgesamt ist die Kirche eher schlicht, doch durchzogen von großer Symbolik. Die im Krieg ausgebrannte Decke ist heute mit einer großen Lutherrose verziert. Auch die drei Turmhelme, die nach dem Krieg ebenfalls neu errichtet werden mussten, sind sehr symbolträchtig gestaltet. Die Spitze des Westturms ziert ein Hahn, der an die Verleugnung Christi durch Petrus erinnert, auf dem Ostturm findet sich eine Taube, das Symbol des Friedens, und die Spitze des Nordturms krönt ein Schiff, das ein Sinnbild der Gemeinde Jesu Christi in den Wogen der Zeit darstellt.

die beleuchtete Decke der Reformations-Gedächtniskirche Nürnberg.
Die Decke der Reformations-Gedächtniskirche Nürnberg und ihre Lutherrose.
Der Altar der Reformations-Gedächtniskirche Nürnberg mit einer Jesusfigur, die an ein Kreuz genagelt ist, darüber.
Der Altar der Reformations-Gedächtniskirche Nürnberg.
Eingang zur Kirche mit einer Säule, in der Martin Luther eingemeißelt ist, daneben.
Ein Eingang der Reformations-Gedächtniskirche Nürnberg mit einem Martin-Luther-Denkmal.
Bilder verschiedener Männer auf einem Goldgrund in der Kirchenwand.
Der Innenraum der Reformations-Gedächtniskirche Nürnberg.
Die Reformations-Gedächtniskirche in Nürnberg.

Evangelische Reformations-Gedächtniskirche in Nürnberg

Die Reformations-Gedächtniskirche-Maxfeld gehört zum Dekanat Nürnberg und damit auch zum Kirchenkreis Nürnberg.

Evang.-Luth. Pfarramt Maxfeld
Berliner Platz 20
90489 Nürnberg

Telefon 0911-58 6370
E-Mail pfarramt.maxfeld-n@elkb.de

Der Innenraum der Kirche und die Aussicht von den Türmen können auf der Webseite der Kirche als interaktives 360°-Bild bestaunt werden.

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