Die Bayreuther evangelische Regionalbischöfin Dorothea Greiner hat mehr professionelle staatliche Integrationshilfe für Geflüchtete gefordert. Dies wäre auch »innenpolitisch und wirtschaftlich klug«, sagte die Theologin am Donnerstag vor der bayerischen Landessynode in Coburg. »Was gegenwärtig investiert wird, bekommt die Gesellschaft zukünftig hundertfältig finanziell und ideell zurück.« Um Ausbildung und Arbeiten zu finden, seien die formalen Hürden jedoch noch sehr hoch, merkte Greiner an.

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Unter den Geflüchteten vor allem aus dem Iran beobachtet die oberfränkische Regionalbischöfin einen auffallenden Zustrom zu den Kirchengemeinden. So hätten sich seit dem vorigen Juli allein in Bayreuth bisher rund 100 Iraner nach einem intensiven Taufkurs taufen lassen, etwa 30 besuchten gegenwärtig vertiefende Glaubenskurse. Viele Muslime nehmen nach Greiners Worten auch an den monatlichen Internationalen Gottesdienste in der Bayreuther Stadtkirche teil, ohne eine Taufe anzustreben.

In Coburg berichtete Dorothea Greiner auch über den Start des neuen Projekts »Markgrafenkirchen erschließen«. Damit sollen die rund 100 Sakralbauten des »protestantischen Barocks« vor allem im Raum Bayreuth und Kulmbach für den Tourismus geöffnet und zugleich die Besuchern geistlich zu begleiten. Die missionarische Dimension dieses Projektes sei nicht zu unterschätzen: »Ich möchte, dass wir eine für Touristen, Fremde und Fremdelnde offene Kirche sind, die offene Kirchen hat«, sagte Greiner.