Die Bedeutung der Hilfen für Familien mit Kindern und für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) heute in seinem Grußwort vor der evangelischen Landessynode in Schwabach betont. Söder stellte in Aussicht, die Hospiz- und Palliativplätze in Bayern zu verdoppeln und ein weiteres Kinderhospiz einzurichten. Auch die ehrenamtliche Arbeit in der Hospizbewegung werde stärker finanziell unterstützt.

Söder, der bis vor kurzem selbst Mitglied des Kirchenparlaments war, sagte, er habe auch aus den Debatten in den Arbeitskreisen und Arbeitsgruppen der Landessynode herausgehört, wie wichtig diese Themen seien. Er wiederholte seine Ankündigung eines Familiengelds und eines Pflegegelds für Menschen, die in den eigenen vier Wänden gepflegt werden.

Söder: Staat muss in Familien und Pflege investieren

"Der Generationenzusammenhalt ist eine wichtige Aufgabe. Da darf der Staat auch mal etwas investieren", sagte Söder. Auch sollten Pflegekräfte gestärkt werden: "Es darf nicht wieder passieren, dass man an so fundamentalen Lebensfragen wie denen am Ende des Lebens vorbei agiert".

Söder wandte sich deutlich gegen Debatten über das Abhängen von Kreuzen in öffentlichen Räumen: "Das stört mich". Im Kreuz bündele sich nicht nur die Zugehörigkeit zur Kirche, "sondern die Grundwerte des Christentums", sagte er. Wo es möglich sei, wolle er Kreuze aufhängen, denn sie seien "ein Bekenntnis dafür, den Menschen anzunehmen, wie er ist."

Landesbischof ruft zu fairem Wahlkampf auf

Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm schloss dem Grußwort des Ministerpräsidenten einen Appell zum bevorstehenden Wahlkampf vor der Landtagswahl im Oktober in Bayern an. Er solle mit "Respekt und gegenseitiger Achtung" geführt werden. Die Wahlkämpfer sollten sich bewusst sein, dass der politische Gegner "zuerst Mensch mit seiner Würde ist". Die Debatte um die Segnung homosexueller Paare in der evangelischen Kirche in Schwabach habe eine solche Kultur gezeigt, sagte Bedford-Strohm.