Beim Tag für Kirchenvorstände in Nürnberg hat Landessynodalpräsidentin Annekathrin Preidel die Kirchenvorsteher dazu aufgerufen, die Kirche als einen Ort anzusehen, "der die beste Zeit noch vor sich hat". Die Kirche müsse "dem Anpassungsdruck widerstehen" und als Vorbild in die Gesellschaft hineinwirken. Dazu könne auch der laufende Kirchenreform-Prozess  "Profil und Konzentration" (PuK) einen Beitrag leisten, sagte sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des KV-Tags.

Das Ziel dieses PuK-Prozesses nannte der bayerische evangelische Landesbischof, Heinrich Bedford-Strohm, eine kraftvolle, fröhliche und zuversichtliche Kirche umzusetzen – auch an Orten in der Gesellschaft, wo Menschen sind, "die von Kirche noch nichts mitbekommen haben". Er nannte als Beispiele Strafanstalten oder Krankenhäuser. Der Blick müsse sich aber auch in die Regionen richten. Trotz aller Kriege, Hassbotschaften und Abgründe in der Welt könne es die Kirche schaffen, Hoffnung auf die Zukunft zu machen, sagte Bedford-Strohm in seinem Impulsvortrag in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche. "Unsere Botschaft ist so stark, unsere Zeit braucht heute genau das".

Thomas Prieto-Peral von der Projektgruppe "PUK" erklärte den neuen Kirchenvorständen den Nutzen und Zweck des Reformprozesses für die KV-Arbeit. Bei PUK gehe es nicht um einen Sparprozess, sondern um einen Erneuerungsprozess der Kirche. Bei der Landesstellenplanung etwa müssten Ressourcen vor Ort verteilt werden. Künftig könnten viel größere Entscheidungen vor Ort in den Dekanaten getroffen werden.

Prieto-Peral ermutigte die Kirchenvorstände, aktiv auf die kirchlichen und diakonischen Mitarbeitenden in der Region zuzugehen. "Laden Sie doch mal die Religionspädagogen ihrer Schule ein oder eine Diakoniemitarbeiterin, sie haben ihnen viel zu erzählen", sagte der Planungsreferent. Dies könne helfen, das Netzwerk der Berufe besser miteinander zu verknüpfen.

Der Kirchenvorstehertag war eine von zwei Großveranstaltungen (hier der Bericht zum KV-Tag in Fürth) für die im vergangenen Herbst neu gewählten Kirchenvorstände in Bayern. In den 1.530 Gemeinden waren etwa 9.000 ehrenamtliche Kirchenvorsteher gewählt worden. Die Amtszeit der Kirchenvorsteher dauert sechs Jahre.