Verwundert reibt sich Erwin Bartsch auch wenige Wochen nach der Preisverleihung die Augen, wenn er die Urkunde und den dazugehörigen Scheck über 875 Euro anschaut. "Die E-Mail mit der Einladung, sich mit seiner Webseite für den Wettbewerb zu bewerben, war erst mal im Papierkorb gelandet. Erst als uns mehrere Leute aus der Gemeinde auf die Aktion hingewiesen haben, fischten wir sie wieder heraus und füllten den Bewerbungsbogen aus. Dass wir einen Preis gewinnen, damit hatte keiner gerechnet", erinnert sich Bartsch.

In der Tat sind in den jeweils 120 Euro Einrichtungs- und 180 Euro jährliche Wartungs-Gebühr für die drei Seiten bereits die Programmierarbeit sowie der technische Support und die Aktualisierung auf die Bestimmungen des Datenschutzes schon enthalten. Auch Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm erklärte bei seiner Laudatio, dass man bei den Seiten die eigenen Texte und Bilder eigentlich nur noch einfügen muss, ergänzte aber: "Dieses Angebot hat bei Ihnen wunderbare Früchte getragen."

Wie das Webteam von St. Rochus arbeitet

Regelmäßig tauscht sich Bartsch mit Detlef Schnelle, Klaus Klingen und Martin Lehe über die Online-Plattform "Trello" über die Inhalte aus. Sein ehrenamtliches Engagement im Webteam von St. Rochus verdankt Detlef Schnelle seinen Töchtern, heute 19 und 23 Jahre alt. "Durch sie entwickelte sich eine stärkere Verbundenheit zur Gemeinde. Als die Öffentlichkeitsarbeit auf neue Beine gestellt werden sollte, war das ein guter Zeitpunkt, mich mit meinen Kenntnissen einzubringen", erklärt er. Dabei habe man von Anfang an auf die Angebote der ELKB mit der Vernetzten Kirche gesetzt.

Als Klaus Klingen vor etwa 15 Jahren der Kantorei St. Rochus beitrat, gab es zwar bereits eine Webseite, aber weder eine Homepage für die Kirchenmusik, noch eine Möglichkeit, die Kantorei-Mitglieder per Mail zu informieren. "Beides fand ich sehr bedauerlich. Ich bin nämlich der Meinung, dass in St. Rochus mit mehreren Kinderchören, einer Jugendkantorei und einer etwa 60-köpfigen Erwachsenenkantorei eine hervorragende und anspruchsvolle Kirchenmusik angeboten wird", meint Klingen. Zudem wollte er nicht nur die eigene Gemeinde besser informieren, sondern auch die nähere Umgebung. Da sich in St. Rochus zudem eine relativ große Orgel befindet, lag es nahe, über diese Orgel im Speziellen – einschließlich ihrer Registrierung sowie Detailfotos – zu berichten.

Diakon Bartsch einziger Hauptamtlicher im Team

Jeder im Team hat seinen Schwerpunkt. Bartsch hat als einziger Hauptamtlicher die beste Übersicht über die Termine. "Aber jeder kann alles", erklärt er. Das heißt zum Beispiel, alte Bildergalerien rausschmeißen und neue einpflegen, schnell die plötzliche Absage des Seniorentanzkreises bekanntgeben oder das passende Foto zur nächsten Veranstaltungsankündigung hochladen. "Wir haben rund 50 verschiedene Veranstaltungsorte in Zirndorf", erklärt Bartsch mit Blick auf die mit gut 9.000 Mitgliedern größte evangelische Pfarrgemeinde in Bayern.

Vielleicht sind die Zirndorfer aber auch preiswürdig, weil sie ihre Online-Angebote nicht als Pflichtübung sehen, sondern als Dienst an der Gemeinde. "Der Gemeindebrief ist zwar nach wie vor unser wichtigstes Medium. Immer mehr sind die Menschen aber im Netz unterwegs und informieren sich gerne zeitnah", sagt Bartsch. Dazu gehöre auch, Zusatzinformationen wie die genaue Dauer von Veranstaltungen oder eventuelles Essens- oder Getränkeangebot mitzuteilen.

Website mit Terminen und Hintergrundinfos

Die Webseiten sind aber keine reinen Kalender, auch wenn man dort gefundene Termine sogar per Mausklick direkt in seinen privaten Kalender exportieren kann und durch einen Link zu Google Maps den Veranstaltungsort auch gleich findet. Der Nutzer erfährt auf den Seiten auch schnell, was man in Zirndorf für eine Taufe alles wissen muss und wann der Konfirmationstermin 2020 ist.

Dass die Seiten in ihrer mobilen Version zudem noch auf dem Smartphone funktionieren müssen, sei heutzutage eine Selbstverständlichkeit. "Wer auf unseren Seiten gezielt nach Informationen sucht, muss binnen weniger Sekunden fündig werden – sonst ist er weg", weiß Bartsch. Fast schon von selbst verstehe es sich zudem, dass die Gemeinde Zirndorf auch noch auf Facebook unterwegs ist.