Der bislang fünfjährige reguläre Ausbildungsweg für Erzieher*Innen soll auf vier Jahre verkürzt werden, wie Kultus- und Sozialministerium am Donnerstag gemeinsam mitteilten. Dies werde erreicht, indem man das "praktische Vorbildungsjahr" von zwei Jahren auf ein Jahr kürzen.

Auszubildende mit mittlerem Schulabschluss könnten demzufolge in nur noch vier Jahren staatlich geprüfte Erzieher werden, mit Hochschulreife oder als Quereinsteiger mit Berufsausbildung und sozialpädagogischer Erfahrung seien es nur noch drei Jahre.

Modellversuche liefert positive Ergebnisse

Ausgeweitet werden zudem bislang im Modellversuch getestete alternative Ausbildungswege - sie sollen künftig allen offenstehen, hieß es. Die Praxisphasen der Ausbildung sollen dabei zeitgleich zum theoretischen Teil absolviert werden können. Die positiven Erfahrungen aus dem Modellversuch "Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen" (OptiPrax) sollen dort mit einfließen.

Für diese Ausbildungsvariante soll es künftig eine tariflich festgelegte Vergütung von durchschnittlich rund 1.200 Euro im Monat geben. Mit diesen Reformen wolle man "mehr junge Menschen" für die Kitas gewinnen, sagte Sozialministerin Caroline Trautner (CSU).

Bafög-Zuschuss auch in der Fachakademie

Auch für den regulären Ausbildungsweg verändert sich finanziell etwas: Im Rahmen des sogenannten Aufstiegs-Bafögs könnten die Schülerinnen und Schüler der Fachakademien für Sozialpädagogik einen Zuschuss von rund 900 Euro monatlich beantragen, den sie nicht mehr zurückzahlen müssen. Angehende Erzieherinnen und Erzieher starteten so "nicht mehr mit Schulden ins Berufsleben", hieß es. Auch durch diese Regelung will die Staatsregierung dem Fachkräftemangel in diesem Berufsfeld entgegenwirken.