Zusammen mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) und den bayerischen Bezirken will man mit dem Dokumentationsprojekt einen wertvollen Teil der jüdischen Geschichte erhalten und öffentlich zugänglich machen, heißt es.

Er begrüße es, dass "in Zeiten eines zunehmenden Antisemitismus und eines Verlustes an Wissen über die jüdische Kultur in Bayern" das Projekt starten könne, sagte der Präsident des Bayerischen Bezirketags, Franz Löffler. In der bayerischen Denkmalliste seien 106 jüdische Friedhöfe erfasst. Dies seien verwaiste, geschlossene, aber auch noch offene Gräberfelder, teilte der Leiter des BlfD, Generalkonservator Mathias Pfeil mit.

Den Angaben nach wird am BLfD eine neue Stelle geschaffen, um die Aktivitäten der vielen Initiativen auf diesem Gebiet zu begleiten und zu koordinieren.

Das Projekt sei auf drei Jahre angelegt. Ziel sei es, das Wissen zur jüdischen Geschichte, das die Grabmalinschriften auf jüdischen Friedhöfen zu dokumentieren und öffentlich zu machen. Durch bürgerschaftliches Engagement sei bereits viel erreicht worden, erklärte das Kunstministerium. Es gehe jetzt darum, Informationen zu bündeln und fachlich zu unterstützen.

Anders als beispielsweise im christlichen Glauben werden Gräber von Juden nicht nach Ablauf von Fristen aufgelöst. Damit sind jüdische Friedhöfe eine lange zurück reichende Quelle zum jüdischen Leben. Die Inschriften, die immer mehr verwitterten, könnten Auskunft zum Beispiel über Namen, Familienzugehörigkeit, Titel, den letzten Wohnort sowie das Sterbedaten der Verstorbenen geben.