Mit dem Rabbiner betritt Hubert Mauch einen schlichten Raum mit Bänken. Alles ist gen Osten ausgerichtet, die Gemeinde blickt in Richtung Jerusalem. Dahin, wo ehemals der Tempel gestanden hat, das Zentrum des jüdischen Glaubens. Jetzt gibt es dort nur noch die Klagemauer. Doch Rabbiner Bloch hofft darauf:

"Wenn der Messias kommt, wird dieser Tempel wieder aufgebaut werden, aber nicht vorher."

Im Zentrum des Raumes befindet sich die Bima, das Vorlesepult. Auf ihm wird gerade die Thorarolle aufgerollt, aus der während des Gottesdienstes vorgelesen wird. Aufbewahrt werden die wertvollen und kunstvoll verzierten Thorarollen im Thoraschrein, der sich an der Ostwand der Synagoge befindet.

Für das tägliche Gebet müssen zehn erwachsene jüdische Männer anwesend sein. So viele sind in Bayern nicht leicht zusammenzubekommen. Deshalb finden die Gebete mit Schriftlesung in der Synagoge von Rabbiner Bloch nur am Freitagabend und am Samstagvormittag statt, am Sabbat. Dabei geht es nicht ganz so ernst wie in einer Kirche zu, so Rabbiner Bloch:

 "Sicher ist es wünschenswert, dass man nicht spricht während des Gebetes, aber an und für sich ist der Ablauf des Gottesdienstes bei uns lockerer."

Auch Besucher, die nicht jüdischen Glaubens sind,  sind zu den Gottesdiensten mit Schriftlesung am Freitagabend und Samstagvormittag herzlich willkommen. Wer teilnehmen oder auch nur die Synagoge besichtigen möchte, muss als Mann eine Kopfbedeckung, eine Kippa, tragen. Diese kann man sich am Eingang des Gotteshauses ausleihen. Frauen brauchen keine, doch sie sollten keine zu weit ausgeschnittene Kleidung und keine kurzen Röcke oder Hosen tragen. "Züchtig gekleidet" sollten sie sein, so der Rabbiner. Am besten mit einen langen Rock und langen Ärmeln.

Männer und Frauen sitzen getrennt

In den Synagogen der orthodoxen Gemeinden sitzen Frauen und Männer getrennt. Manchmal gibt es eine eigene Empore für die Frauen, manchmal eine andere Art der Raumtrennung. Doch sie sitzen keinesfalls zusammen.

Sehr viel mehr gibt es auch nicht zu beachten. Die Gebete und Lesungen sind teils auf Deutsch, teils auf Hebräisch.

Und wer die neue Synagoge in Regensburg gerne einmal besichtigen möchte: Im Juni gibt es einen Tag der offenen Tür. Den genauen Termin finden Sie auf der Seite der jüdischen Kultusgemeinde.