Experimenteller denn je« sei das Programm dieses Mal, hat der künstlerische Leiter Folkert Uhde bei der Vorstellung des Programms der 66. Internationalen Orgelwoche Nürnberg (ION) versprochen. Unterschiedliche Lesarten, Bedeutungen und musikalische Klänge der Reformation warten auf die Besucher der Konzerte, Lesungen und Führungen, wofür das Staatstheater Nürnberg und die Hochschule für Musik als Nürnberger Partner gewonnen wurden. Viele neue Formate der ION passen zum Begriff »Konzert­design«, den der Berliner Uhde für eine innovative Gestaltung des Musikerlebnisses kreiert hat.

Höhepunkt ist der 1. Juli, wenn in Nürnberg das Bayerische Reformationsfest gefeiert wird und die ION sich daran mit mehreren Veranstaltungen beteiligt. Mitglieder des Vocalconsort Berlin werden in St. Egidien die Klangfarbenpracht der Nürnberger Reformationszeit zu Gehör bringen.

Ein Novum ist die aus jüdischer Sichtweise erzählte Matthäus-Passion von Bach in einer szenischen Darstellung und auf 100 Minuten gekürzt. Ebenfalls am 1. Juli wird sie in St. Lorenz aufgeführt.

Der Chor des Bayerischen Rundfunks und ION-Chef Folkert Uhde.
Der Chor des Bayerischen Rundfunks und ION-Chef Folkert Uhde.

Was ist »Musica Sacra«?

Einen »Orgelwettstreit« wird es am 2. Juli geben, bei dem sich in St. Sebald zwei Organisten unter den Augen des Publikums per Videoübertragung einen musikalischen Schlagabtausch liefern. An selber Stelle wird es am 4. Juli einen Abend mit teils noch nie aufgeführten Werken des Nürnberger Komponisten Johann Pachelbel (1653-1706) geben, der einst Organist der Sebalduskirche war. In der Tafelhalle improvisiert am 6. Juli das »Stegreif«-Orchester über Schuberts C-Dur-Sinfonie und lässt dabei Jazz- und Pop-Elemente anklingen.

Ein ungewöhnliches Chor-Projekt bringt der als Produzent für Rammstein oder die Pet Shop Boys bekannte Produzent Sven Helbig mit seinem multimedialen A-cappella-Werk »I Eat the Sun and Drink the Rain« am 8. Juli in die Lorenzkirche. Das Chorwerk verspricht eine musikalische Bandbreite von Volksliedhaftem bis Atonalem und wird von mystischen Naturaufnahmen des isländischen Videokünstlers Máni M. Sigfusson unterstützt.

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Infos zu den Konzerten

Begleitend zu den Abend-Konzerten gibt es vom 3. bis 7. Juli wieder Orgel-Mittagskonzerte in der Frauenkirche, und die Windsbacher sind mit der 491. Motette natürlich auch wieder auf der ION vertreten (7. Juli, St. Lorenz). Dazu gibt es: ein Symposium »Was ist eigentlich Musica Sacra?« im Historischen Rathaussaal (4. Juli), ein »ION LAB« als Laboratorium mit Studierenden der Nürnberger Hochschule für Musik in der Jugendkirche LUX (3. Juli), das neue Lesungsformat »Gäste & Buch«, bei dem Künstler und Gäste sich gegenseitig aus ihrem Lieblingsbuch vorlesen, sowie Gottesdienste, zum Beispiel den Festgottesdienst in St. Sebald zum Abschluss der ION am 9. Juli.