Diese Passionsgeschichte soll ein wahres Volks-Fest werden, versprechen die Veranstalter vom Füssener Festspielhaus. Mit der "Passion 20:20" will man ein neuartiges Stück spielen mit vielen Spezialeffekten, ohne dass es ein Musical sein wird. Das Schauspiel wird erstmals am 25. März aufgeführt und läuft bis 5. April.

Die Passionsgeschichte als multi-mediales Schauspiel-Erlebnis

Mit einer Mischung aus verschiedenen Spielarten führt das Festspielhaus Füssen ein außergewöhnliches Passionsspiel auf. Die "Passion 20:20" schaffe eine neue Kunstform durch die Mischung von geschichtlicher Erzählung, Theater, Video-Mapping, alter und neu komponierter Musik, Special Effects und Klangbildern, Tanz, Luftakrobatik und Projektionen, wie die Veranstalter am Donnerstag in Füssen mitteilten.

Im Foyer spielen rund 150 Statisten marktschreiend das Leben vor 2.000 Jahren im antiken Jerusalem nach.

"Wir erzählen die Ostergeschichte in einem völlig neuen Format", sagte Marketingleiter Christoph Krull.

Das rund 80-minütige Passionsspiel beginne bereits mit dem Eintritt in das Ludwigs-Festspielhaus, betonte Krull, wo es im Foyer eine Art "Ostergarten" nach Stuttgarter Vorbild gibt. "Wir holen das alte Jerusalem ins Foyer, dort kann man auch verschiedene Dinge kaufen", sagte Andreas Munder, Organisator des Ostergartens in Stuttgart.

Außerdem werde es eine 15 Meter lange Klagemauer geben "und wir werden Golgatha nachleben lassen", verspricht Munder. "Es werden über 100 ehrenamtliche Christen diesen Ostergarten stemmen", sagte der Füssener Pfarrer Gerhard Kehl - "und zwar Christen aus allen verschiedenen Richtungen, alle Kirchen und Freikirchen im Raum Füssen unterstützen das Projekt". 

Beim anschließenden Wechsel in den Theatersaal gibt es keine echten Kulissen, diese werden stattdessen mit Hilfe von raumübergreifenden Videobildern geschaffen. Als Grundlage dafür dienen unter anderem weltbekannte Gemälde der Kunstgeschichte, dekonstruiert und neu arrangiert in einem Video-Mapping mittels hochtechnologischer Großraumprojektoren, unterstützt von Licht- und Lasereffekten.

Auf der Bühne werde dann die Ostergeschichte von elf Schauspielern und Tänzern originalgetreu und doch anders erzählt. Sie zeigen ungewohnte Sichtweisen und die Passions-Geschichte aus ihrem persönlichen Blickwinkel: Maria Magdalena, Petrus, Judas, der Hohepriester, Pilatus. Dazu ein Soundtrack wie im Kino: Opulente Hollywoodfilmmusik trifft Straßenmusik aus dem Nahen Osten.

"Es werde kein Musical werden, sondern eine 180-Grad-Projektion, bei dem das Publikum mitten drin ist", sagte Christopher Brose, der den Petrus spielt.

"Die Passionsgeschichte hat alle Künstler der Welt und jeder Epoche beschäftigt", sagte Produzent Manfred Schweigkofler. Unser Grundgedanke war es, diese Geschichte mal ganz anders zu erzählen mit einer neuen und gewagten Sichtweise, nämlich aus der Sicht der Schauspieler.