In den Tagen des Passahfests vom 19. bis 27. April wird auch der Heuschreckenplage im alten Ägypten gedacht. Sie ist die achte der zehn biblischen Plagen (Makot), die im 2. Buch Mose genannt werden. Mit ihnen zwingt Gott den Pharao, die Israeliten aus der Sklaverei fliehen zu lassen. Pessach gilt deshalb als das Fest der Freiheit, ähnlich wie im Christentum das zeitgleiche Ostern als Fest der Erlösung begangen wird.

Riesige Heuschreckenschwärme hätten sich in den letzten Monaten im Mittleren Osten und in Nordafrika gebildet, warnen Experten der UNO. Nun könne es sein, dass sich die "Locust-Pest", wie die Plage auf Englisch heißt, vom Roten Meer kommend über ganz Israel verbreiten werde.

Die Heuschrecken begannen im Dezember, an der Küste des Roten Meeres in Eritrea und im Sudan auszuschwärmen. Jetzt berichtet die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dass es in den vergangenen zwei Wochen zu einer explosiven Vermehrung der Heuschrecken entlang beider Seiten des Roten Meeres gekommen sei. Ende Januar erreichte ein riesiger Schwarm den Iran. Im Januar seien Heuschrecken über Mekka in Saudi-Arabien hergefallen.

Einzelne Schwärme könnten bis zu einer Milliarde Heuschrecken enthalten

"Die Schwärme sind oft Dutzende von Quadratkilometern groß", erklärte die FAO. Ein Schwarm von nur einem Quadratkilometer könne an einem Tag die gleiche Menge an Nahrung verzehren wie rund 35 000 Menschen. Einzelne Schwärme könnten bis zu einer Milliarde Heuschrecken enthalten.

Weil es in Israel einen ungewöhnlich regenreichen Winter gab, wäre das Land für die Heuschrecken ein "gefundenes Fressen".

Im Jahr 1915 führte ein Heuschreckenschwarm im damaligen Palästina zu einer regionalen Hungersnot. Die BBC berichtete 2013 von einer kleineren Plage in Israel, wobei man dort eine ungewöhnliche Methode gefunden habe, die Heuschrecken abzuwehren: Vor allem jemenitische Juden betrachten die laubfressenden Fluginsekten gegrillt als eine Delikatesse, wie man ihren Kochbüchern entnehmen kann.

Die UN-Organisation FAO ermahnte bereits alle Länder auf den möglichen Wanderwegen der Heuschrecken zu besonderer Wachsamkeit und forderte sie auf, sich darauf vorzubereiten, eine weitere Ausbreitung der Schwärme zu verhindern.