Jüdische Filmfestivals gibt es regelmäßig in München: während der Jüdischen Kulturtage im November und als Filmtage der jüdischen Gemeinde. Dort werden Filme jüdischer Autoren aus verschiedenen Ländern gezeigt. "Seret" ist kein jüdisches, sondern ein israelisches Filmfestival. "Seret" ist das hebräische Wort für Film.

Auf dem Festival werden ausgewählte Filme gezeigt, die die multikulturelle Gesellschaft des kleinen Staates im Nahen Osten darstellen. Das heißt, dass die Filme, Autoren und Themen nicht zwangsläufig jüdisch sind. "Seret" zeigt auch arabische und christliche Filme mit Themen, die so vielfältig sind wie das Land und seine Gesellschaft.

Das Motto von "Seret": Film through Israel's eyes

Anat Koren ist eine der drei Gründerinnen von "Seret". Aus Leidenschaft zum Film und zu ihrer Heimat Israel hat sie mit Patty Hochmann und Odelia Haroush im Jahr 2012 das Filmfestival  gegründet und mit viel Erfolg nach London und Amsterdam aber auch in deutsche Städte wie Berlin, Hamburg und Köln gebracht. In München findet "Seret" nun zum zweiten Mal statt: "Wir möchten dem deutschen Publikum einen kleinen Ausschnitt aus der weltberühmten, dynamischen, innovativen und leidenschaftlichen Filmszene in Israel zeigen", so Anat Koren. "Alle unsere Filme zeigen die vielschichtige israelische Gesellschaft".

Dan Wolmann, der Regisseur des Films "An Israeli Love Story" ist anwesend

Auf dem Festival in München werden zwei aktuelle und preisgekrönte Spielfilme gezeigt. Bei der Filmvorführung von "An Israeli Love Story" am 10. Oktober ist auch Regisseur Dan Wolman anwesend. Er steht danach zum Gespräch zur Verfügung und gibt dem Publikum ganz persönliche Einblicke in die Produktion seines Films. Der Spielfilm zeigt passend zum 70. Geburtstag Israels die Liebesgeschichte zweier junger Idealisten mit den Schlüsselmomenten der Staatsgründung.

Seret-The Essential Link
"The Essential Link" Dokumentarfilm über Wilfried Israel, den Mitorganisator der "Kindertransporte" und Retter von 10.000 von Kindern während der Nazizeit

Der zweite Film, der am 11. Oktober gezeigt wird, handelt von dem deutschen Juden Wilfried Israel und erzählt seine außergewöhnliche Lebensgeschichte. Nach dem Novemberprogrom 1939 begann der Kaufhausbesitzer aus Berlin, die sogenannten "Kindertransporte" zu organisieren und rettete damit zehntausenden jüdischen Kindern das Leben. Ein Film über die deutsch-jüdische Geschichte, die die deutsch-israelischen Beziehungen bis heute prägt.

Durch Filme und Kultur sollen sich Israelis und Deutsche besser kennenlernen

Für Anat Koren ist das deutsche Publikum besonders wichtig. Obwohl "Seret" in London und Amsterdam viel Erfolg hat, betont sie, wie eng die Beziehung zwischen Deutschland und Israel ist: "Ich glaube, dass die beiden Länder viel gemeinsam haben und sich durch die Kunst, Filme und Kultur besser verstehen und respektieren."

Das jüdische Museum hat Anat Koren als das ideale Ambiente für die Filmvorführungen gewählt. Und passend dazu gibt es am ersten Abend auch eine kleine Kostprobe israelischer Weine.

Film-Tipp

Programm Seret International in München

Im Jüdischen Museum werden 2 Filmvorführungen im Rahmen von Seret International gezeigt:

10. Oktober 2018, 20.00 An Israeli Love Story, Drama aus Israel, 93 min., Original mit deutschen Untertiteln

anschließend Gespräch mit Regisseur Dan Wolmann

11. Oktober 2018, 20.00 The Essential Link, Dokumentarfilm Israel, 82 min., Original mit deutschen Untertiteln