Auf dem Dokument steht in koptischer Sprache: "Jesus sagte zu ihnen: 'Meine Frau'." Das passt zu einer Textstelle im apokryphen Evangelium des Philippus (4. Jahrhundert), in der Maria Magdalena als "Gefährtin" Jesu bezeichnet wird. Dort heißt es auch: "Der Herr liebte Maria mehr als alle Jünger und er küsste sie häufig auf den Mund." In der frühen Kirche gab es sogar eine Bewegung von Urchristen, welche Maria Magdalena als Nachfolgerin Jesu vorsah.

Das gelblich-braune Papyrusfragment misst 3,8 mal 7,6 Zentimeter und ist damit etwas kleiner als eine Visitenkarte. Auf beiden Seiten sind acht Zeilen in koptischer Sprache geschrieben. Auf der Vorderseite sind in verblasster Tinte Teile eines Gesprächs der Jünger mit Jesus zu lesen. Dabei geht es erst um Maria und ihre Stellung im Jüngerkreis. Dann folgt das überraschende Jesus-Wort: "Meine Frau".

Das Schriftstück elektrisiert nun Textforscher und Theologen - obwohl es bisher keine Fragen beantwortet, aber viele Fragen aufwirft. Welche Maria ist in dem Text gemeint? Ist es die aus den biblischen Evangelien bekannte Jesusanhängerin Maria Magdalena? Sind die Jesus-Zitate authentisch? Hat das Jesus wirklich so gesagt, oder wurde es ihm in den Mund gelegt? Und wenn es ihm in den Mund gelegt wurde, wer hatte daran welches Interesse? Wenn es aber ein Jesus-Wort ist, was bedeutet es für Theologie und Kirche, vor allem für das priesterliche Zölibat in der römisch-katholischen Kirche?

Nicht nur der Inhalt wirft Fragen auf, auch das Fragment selbst. Stammt es aus einem bisher unbekannten Evangelium? Oder gehört es zu einer der bekannten apokryphen Schriften? Hatte der koptische Text eine ältere Vorlage? Etwa eine griechische Schrift aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert?

Woher stammt das Fragment?

Daneben stellen sich Fragen zum archäologischen Befund. Und warum wurde es so lange unter Verschluss gehalten?

Der Papyrus wurde Mitte September in Rom der Öffentlichkeit auf einem internationalen Kongress für koptische Studien vorgestellt. Die 1954 geborene Historikerin Karen King, die unter anderem in Harvard lehrt, geht mit anderen Experten von der Echtheit des Textes aus. Der Papyrus stammt demnach aus Oberägypten und wurde im 4. Jahrhundert verfasst. Die Spezialistin für das frühe Christentum sagt aber auch, für eine abschließende Beurteilung seien noch weitere Untersuchungen nötig, vor allem der Zusammensetzung der Tinte.

Der Fund hat jedenfalls jetzt schon die alte Debatte entzündet: War Jesus verheiratet? Gibt es dazu Hinweise in der Bibel? Was sagen dazu die außerbiblischen Schriften? Wie verhält sich die Frage zur jüdischen Tradition?

Zur Zeit Jesu war für einen frommen Rabbiner die Ehe etwas ganz Normales. Der jüdische Religionsphilosoph Schalom Ben-Chorin (1913-1999) ging deshalb davon aus, dass Jesus selbstverständlich verheiratet war. Im 1. Buch Mose 2, 24 wird geboten, Männer sollten heiraten und Kinder zeugen. Wäre Jesus ledig geblieben, dann wäre dies in der damaligen Zeit so ungewöhnlich gewesen, dass in den Evangelien darauf hingewiesen worden wäre. Auch entspricht die Rolle der Mutter Jesu in der im Neuen Testament geschilderten Hochzeit zu Kana genau der Rolle einer damaligen Mutter des Bräutigams. Wird in Johannes 2 etwa seine eigene Hochzeit beschrieben?

Gegenthese: Jesus war ledig

Die jüdische Schriftstellerin Salcia Landmann (1911-2002) war sich dagegen sicher, dass Jesus ledig blieb. Eheloses Leben sei bei fast allen endzeitlich ausgerichteten Sektierern "fast die Norm" gewesen: "Man braucht nur an Johannes den Täufer zu denken". Jesus sei auch kein normaler Rabbi, sondern ein "freischaffender" Wanderprediger gewesen. Außerdem war auch der pharisäische Gelehrte Paulus unverheiratet (1. Korinther 7, 1.7ff; 9, 5).

Auch die meisten neutestamentlichen Theologen gehen davon aus, dass Jesus unverheiratet war, begründen dies aber ganz unterschiedlich. Der Erlanger Theologieprofessor Peter Pilhofer betont das "a-familiäre Ethos" Jesu. Er habe von Familie nicht viel gehalten und sich aufs schärfste von seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Schwestern distanziert, wie es auch im Markus-Evangelium überliefert ist. Pilhofer: "Jesus hat alle Familienbande gelöst, deswegen ist es absolut unwahrscheinlich, dass er verheiratet war."

Auch der 2004 verstorbene deutsch-britische Papyrologe Carsten Peter Thiede war überzeugt, dass Jesus "uneingeschränkt zölibatär" lebte. Seine Entscheidung gegen die Ehe sei keine Entscheidung gegen das Zusammensein mit Frauen gewesen. "Aber da die Ehe nach biblischer Auffassung der Gründung einer Familie diente, befand sich der Sohn Gottes in einer anderen Kategorie.

Blieb Jesus also aufgrund seines Sendungsbewusstseins ehelos? Hatte er deshalb auch kein Sexualleben? Darf man diese Fragen überhaupt stellen? Der US-amerikanische Textforscher James M. Robinson (Claremont/Kalifornien) beklagt die Sensationslust in dieser Frage. Viele seien weniger an Jesu Weisheit interessiert als an seiner Sexualität. Besonders Maria Magdalena würde derzeit in diesem Zusammenhang "regelrecht ausgebeutet" werden.

Maria Magdalena stand Jesus näher als Petrus

Der Evangelist Lukas listet Maria Magdalena unter die Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren, "von der sieben Dämonen ausgefahren sind" (Lukas 8, 2). Weil diese Information unmittelbar auf die Geschichte der Salbung Jesu durch eine Prostituierte folgt, wurde Maria Magdalena immer wieder mit dieser büßenden Pros­tituierten identifiziert - besonders nachdem Papst Gregor I. im Jahr 591 offiziell verkündet hatte, dass die beiden dieselbe Person seien. Erst das Zweite Vatikanische Konzil war wieder davon abgerückt. In den 14 Jahrhunderten dazwischen blühten die Spekulationen über das Sexualleben Maria Magdalenas - und über eine Verbindung zu Jesus.

In den biblischen Evangelien spielt Maria Magdalena eine herausragende Rolle: Sie gehörte zu einem größeren Gefolge von Frauen, die den charismatischen Wanderprediger Jesus begleiteten. Sie unterstützte seine Verkündigung auch materiell, indem sie wie Johanna und Susanna einen Teil ihres Vermögens für die Sache Jesu gab (Lukas 8, 3). Der Evangelist erwähnt sie mehrmals an erster Stelle unter den "vielen Frauen, die Jesus begleiteten" (Markus 15, 41).

Während die Jünger bei der Kreuzigung Jesu aus unterschiedlichen Gründen nicht vor Ort waren - weil es politisch zu gefährlich war oder weil sie sich von Jesus abgewandt hatten - verfolgte Maria Magdalena mit anderen Frauen aus einiger Entfernung das Geschehen (Markus 15, 40). Johannes berichtet gar, sie sei unter dem Kreuz gestanden (Johannes 19, 25). Maria Magdalena sah anschließend, wie Jesus bestattet wurde (Markus 15, 47). Als sie mit anderen Frauen die rituelle Totensalbung vornehmen wollte, fand sie ein leeres Grab. Ein in ein weißes Gewand gekleideter "junger Mann" verkündete ihr, dass Jesus von den Toten auferweckt sei. Sie bekam den Auftrag, Petrus mitzuteilen, dass Jesus nach Galiläa unterwegs ist.

Ein Hinweis von Johannes

Das Johannesevangelium weiß noch Spektakuläreres zu berichten: Nach seinem Bericht begegnete Maria Magdalena beim leeren Grab als Erste dem auferstandenen Christus. Sie hielt ihn zunächst für den Gärtner, erst als Jesus sie beim Namen nannte, erkannte sie ihn: Sagt Jesus zu ihr "Maria!" Sie wendet sich zu ihm hin und sagt auf Aramäisch zu ihm "Rabbuni" (das heißt: Meister).

Ihre außergewöhnliche Stellung ist in den Evangelien also belegt. Das 15. Kapitel des Markusevangeliums legt nahe, dass sie Jesus näherstand als etwa Petrus, der im Jüngerkreis eine Führungsrolle beanspruchte. Sie wird hervorgehoben. Das ist aber noch kein Beleg für eine romantische Beziehung zu Jesus.

Maria stammt aus Magdala, einem kleinen Fischerort am nordwestlichen Ufer des Sees Genezareth. Von dort war es nur eine kleine Segelbootstour bis Kapernaum, dem Standortquartier Jesu während seiner Wirksamkeit in Galiläa. Es ist gut möglich, dass Jesus sie dort von ihrer psychischen Krankheit, die als Besessenheit verstanden wurde, heilte, und sie ihm daraufhin nachfolgte. Kannte sie ihn schon früher? Wohl kaum, denn Nazareth liegt eine Ecke weg in den Hügeln Untergaliläas.

Forschung im Neuen Testament

Die neutestamentliche Forschung weist populäre Theorien, Maria Magdalena sei Jesu Ehefrau gewesen, als quellenlose Fiktion zurück. Für eine Ehe zwischen Jesus und Maria Magdalena bieten die aus dem ersten Jahrhundert stammenden neutestamentlichen Evangelien keinen Anhaltspunkt. Mehr dazu ist jedoch in den apokryphen Evangelien aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts zu lesen - mit dem Vorbehalt, dass diese Schriften wegen ihrer späten Entstehung keine dem Geschehen zeitnahe Quellen sind. Sie sagen also nur wenig über den historischen Jesus aus.

Der wichtigste Fund apokrypher Texte waren 13 Pergamentrollen in einem Tonkrug, die 1945 in Nag Hammadi (Oberägypten) gefunden wurden. Diese Rollen enthielten unter anderem bis dahin unbekannte Berichte über das Leben Jesu in koptischer Sprache. Diese Schriften sind also dem jetzt bekannt gewordenen Textfragment sehr ähnlich.

Im apokryphen Philippusevangelium wird Maria Magdalena Jesu "Gefährtin" genannt (59, 6-11). In diesen Begriff kann viel hineininterpretiert werden, denn man kann das koptische Wort auch mit "Gattin" oder auch mit "Glaubensgenossin" übersetzen. Der amerikanische Textforscher James M. Robinson hat nachgewiesen, dass im Philippusevangelium für den Begriff "Ehefrau" jedoch in allen Fällen ein anderes Substantiv verwendet wird. Er kommt zum Schluss: "Das macht es sehr unwahrscheinlich, dass die Bezeichnung Gefährtin Maria Magdalena als Frau bezeichnen soll".

Warum Jesus Maria Magdalena auf den Mund küsste

Es ist aber noch ein weiteres Verständnis dieses Textes möglich. In der gnostisch-christlichen Esoterik des zweiten Jahrhunderts gab es die Vorstellung, dass die Wesen aus der himmlischen Welt stets paarweise vorkommen und so höchste Vollkommenheit verkörpern. Als Gefährtin verkörpert Maria Magdalena gewissermaßen Jesu weibliche Seite und lässt ihn so vollkommen werden.

Robinson ordnet auch die spektakuläre Textpassage ein, in der erzählt wird, dass Jesus Maria Magdalena auf den Mund küsste. Im Philippusevangelium 63, 30-64, 9 heißt es: Der Heiland liebte Maria Magdalena mehr als alle Jünger und er küsste sie oftmals auf ihren Mund. Die übrigen Jünger sagten zu ihm: "Weshalb liebst du sie mehr als uns alle?" Der Heiland antwortete und sprach zu ihnen: "Weswegen liebe ich euch nicht so wie sie?"

Dann folgt im Philippusevangelium der kryptische Satz: "Ein Blinder und ein Sehender, die beide zusammen im Dunkeln sind, unterscheiden sich nicht voneinander. Sobald das Licht kommt, wird der Sehende das Licht sehen, doch der Blinde wird im Dunkeln bleiben."

Robinson deutet diese Passage als Reaktion auf den männlichen Chauvinismus, der dazu geführt hatte, dass in der frühen Christenheit die privilegierte Stellung Maria Magdalenas bestritten wurde. Der Text repräsentiert eine Zeit, in der Frauen um ihre Gleichberechtigung in der Kirche ringen mussten, weil sie von Männern infrage gestellt wurde.

Spirituelle Befruchtung

In diesem Zusammenhang ist der Kuss zwischen Jesus und Maria Magdalena nicht als Zeichen eines sexuellen Verhältnisses zu werten, sondern als ein Symbol für die Weitergabe von Weisheit - über den Mund. Es geht also um spirituelle Befruchtung. In ähnlicher Weise wird in der ebenfalls apokryphen Apokalypse des Jakobus beschrieben, wie Jesus Jakobus auf den Mund küsst und dabei sagt: "Mein Geliebter! Fürwahr, ich werde dir jene Dinge enthüllen, die weder die Himmel noch ihre Herrscher gewusst haben" (56, 14). Hier wie dort ist der Kuss auf den Mund eine Chiffre für die Weitergabe esoterischen Wissens, gleichzeitig steht er für die Autorisierung von Personen in der jungen Kirche - Jakobus und Maria Magdalena.

Dass Maria Magdalenas hervorgehobene Stellung den Jüngern nicht passte, ist auch Thema im "Evangelium der Maria" aus dem zweiten Jahrhundert. Hier wird Maria Magdalena als Lieblingsjüngerin vorgestellt, die die Jünger nach Ostern tröstet und aus ihrer Lethargie herausreißt. Im zehnten Kapitel wird erzählt, wie Petrus Maria dazu drängt, bisher vertrauliches Wissen von Jesus preiszugeben. Darauf antwortet Maria ausführlich, wird jedoch vom Jünger Andreas (dem Bruder von Petrus) der Lüge bezichtigt. Als Maria in Tränen ausbricht, wird sie von Levi verteidigt: "Der Erlöser hat sie mehr als uns geliebt. Wir sollten uns schämen".

Sicher ist: Sowohl das Philippusevangelium als auch das Evangelium der Maria sagen mehr über die Zeit der Kirche im zweiten Jahrhundert aus als über die Zeit Jesu. Sie haben einen feministischen Zug - begründet durch die ganz unjesuanische Vermännlichung der Kirche nach der Zeit der Apostel.

Mit der Kanonisierung der Bibel als allgemeinverbindlicher Schrift formierte sich gleichzeitig eine Kirche, die auf der Autorität des Apostels Petrus und der Lehre des Apostels Paulus basieren sollte. Begründet wurde dieser Machtanspruch mit dem Bibelzitat "Du bist Petrus, und auf diesen Stein will ich meine Kirche bauen".

Es gab jedoch von Anfang an eine zweite Bewegung der Urchristen, welche Maria Magdalena als Nachfolgerin Jesu vorsah. Diese christliche Glaubensrichtung basierte hauptsächlich auf den apokryphen Schriften, die nicht in den biblischen Kanon aufgenommen wurden. In ihnen wird Maria Magdalena als die von Jesu gewählte Nachfolgerin beschrieben. Sie wird dort als bevorzugte Gesprächspartnerin und rechte Hand Jesu gezeichnet: Sie stellt die meisten Fragen, sie wird von Jesus immer wieder vor allen anderen gelobt, sie verteilt nach seinem Tod die Missionsgebiete unter den Jüngern.

Frauen kommen nur als Männer in den Himmel

Den Konflikt zwischen der petrinischen und der marianischen Kirchenlinie thematisiert auch das apokryphe Thomasevangelium, geschrieben an der Schwelle vom ersten zum zweiten Jahrhundert. In Vers 114 wird überliefert, dass Simon Petrus "Mariham" (Maria Magdalena) aus der Mitte der Jünger fortschicken wollte mit der Begründung "Frauen sind des Lebens nicht würdig". Jesus soll daraufhin geantwortet haben: "Seht, ich werde sie ziehen, um sie männlich zu machen", denn "jede Frau, die sich männlich macht, wird in das Himmelreich gelangen".

Das verstörende, angebliche Jesus-Wort wirft ein Licht auf den Geschlechterkrieg der jungen Kirche, der dem Jesus der biblischen Evangelien fremd war. Der Gedanke, dass eine Frau zum Mann werden muss, wenn sie ins Himmelreich eingehen will, war ihm wohl ziemlich fremd.

Die apokryphen Evangelien sind faszinierende Dokumente einer Strömung des Christentums, für die nicht Petrus, sondern Maria Magdalena die entscheidende Größe war und eine Lehrautorität von Frauen kein Problem darstellte. Wie wir wissen, ging die Kirche einen anderen Weg - den der männlichen Dominanz bis zum Zölibat für Priester und Mönche. Frauen wurden aus Leitungsämtern verbannt, während sie in gnostischen Gemeinden eine tragende Rolle spielten. Wurde im Zuge dieser großkirchlichen Strategie auch das Leben Jesu rückwirkend zölibatisiert?' Warum hat bereits Paulus (Die Frau schweige in der Gemeinde!") Maria Magdalena als erste Auferstehungszeugin in seiner Liste der Zeugen unterschlagen ( 1. Korinther 15)? Hatte er bereits eine Tradition vorgefunden, aus der Maria Magdalena bereits eliminiert war? Das kann kaum sein, da die Paulus-Briefe älter sind als die Evangelien. So erhebt sich der Verdacht, dass bereits Paulus Jesu Lieblingsjüngerin ignorierte, die Frau, die bis zum bitteren Ende zu Jesus hielt.

Obwohl sich in der Alten Kirche die petrinische Linie durchsetzte, wurde Maria Magdalena doch in Ehren gehalten. Weil sie Jesus als dem Auferstandenen begegnete, wurde sie als Apostelgleiche verehrt. Im 3. Jahrhundert verlieh ihr Hippolyt von Rom die ehrenvolle Bezeichnung Apostola apostolorum - "Apostelin der Apostel".

Fazit

Auch wenn sich in der Bibel kein direkter Hinweis findet, dass Jesus eine Frau hatte, kann dies nicht ausgeschlossen werden. Andersherum ist das jetzt aufgetauchte koptische Textfragment kein Beweis, dass der historische Jesus verheiratet war. Das Dokument kann Jahrhunderte nach Jesu Tod geschrieben worden sein. Es belegt allerdings, dass es bereits unter den ersten Christen eine Diskussion darüber gab, ob Jesus verheiratet oder ehelos war. Doch selbst wenn Jesus eine Frau und Kinder gehabt hätte, würden dadurch die Grundlagen des christlichen Glaubens nicht berührt. Im Neuen Testament geht es nicht um den Zivilstand Jesu, sondern um Glauben, Vergebung und das Reich Gottes.