Der Landeskirchenrat als Leitungsgremium der 2,3 Millionen bayerischen Protestanten und das Kabinett haben in der Staatskanzlei bei einer gemeinsamen Sitzung das weitere Vorgehen besprochen.

Wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor der Sitzung sagte, müsse man nun zwischen der Einschränkung von Freizeitmöglichkeiten für viele und der Schutzwürdigkeit des Lebens von wenigen besonders gefährdeten Menschen abwägen. Dies sei eine ethische Frage, die zugunsten des Schutzes ausschlagen müsse.

Das Gespräch zwischen der Bayerischen Staatsregierung und Vertretern der Evangelischen Landeskirche fand im Kuppelsaal der Staatskanzlei statt.
Das Gespräch zwischen der Bayerischen Staatsregierung und Vertretern der Evangelischen Landeskirche fand im Kuppelsaal der Staatskanzlei statt.

Ethische Fragen

Der private Sektor sei dabei ein größeres Problem als der öffentliche Bereich, sagte Söder. Als Strategie für die nächste Zeit sieht der Ministerpräsident eine Art Regionalprinzip, nach dem die Maßnahmen dem jeweiligen lokalen Stand der Infektionen angepasst werden sollen.

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sagte, in Zukunft müsse bei den Corona-Beschränkungen der individuelle Mensch im Mittelpunkt stehen. Bei den vielen Sondersendungen zu Corona sei es etwa um Tourismus oder die Wirtschaft gegangen, aber nicht um die "Seele" des Menschen.

Stimmungsvolles Weihnachten

Die Menschen hätten in der Krise gemerkt, dass das Leben nicht immer ungefährdet und kraftvoll geführt werden könne. In dieser Situation solle Weihnachten zu einem "kraftvollen Fest" werden, das den Menschen Licht in ihre Dunkelheit bringe.

Für dieses Fest gebe es in den Gemeinden viele Möglichkeiten, wie etwa Weihnachtsgottesdienste im Freien, auf öffentlichen Plätzen oder Stadien und digitale Angebote, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Dadurch würde gewährleistet, dass jeder einzelne Mensch, der dazu den Wunsch habe, ein stimmungsvolles Weihnachten feiern könne.