Die Frühjahrstagung der bayerischen Landessynode ist am Sonntagabend mit einem Festgottesdienst in der Schwabacher Stadtkirche eröffnet worden. Schwerpunkt der fünftägigen Synode, dem Kirchenparlament der rund 2,4 Millionen bayerischen Protestanten, ist das Thema "Missionarische Kirche". Dabei wollen die 108 Synodalen nach Wegen suchen, wie die Kirche für die Menschen mit ihren aktuellen Lebens- und Sinnfragen eine neue Bedeutung bekommen kann.

Außerdem wird sich das Kirchenparlament mit der Frage befassen, ob und wie homosexuelle Paare öffentlich gesegnet werden können. Dafür hat eine Arbeitsgruppe in einer Vorlage an die Synode vorgeschlagen, dass solche Segnungen möglich sein sollen, die Pfarrer aber nach ihrem Gewissen entscheiden dürfen.

Zum Schwerpunkthema Mission führte Pfarrerin Juliane Fischer (Hallbergmoos, Landkreis Freising) aus, dass die Liebe Gottes die Menschen trage und befähige, auf andere Menschen zuzugehen. Denn Gott habe die Menschen in jedem einzelnen Fall gesucht und gefunden und ihr Leben dadurch positiv verändert. Aufgabe der Kirche und jedes einzelnen Christen sei es deshalb, diese eigene Glaubenserfahrung mit anderen zu teilen, sagte die Pfarrerin, die in ihrer Gemeinde in Hallbergmoos mit einem Gemeindeaufbau-Projekt Kirche für Jugendliche und Kirchenferne attraktiver machen will.

Die Synode bestimmt als Kirchenparlament mit weitreichenden Kompetenzen den Kurs der Landeskirche. Die Synodalen, in der Mehrzahl Laien, wählen den Landesbischof und verabschieden die Kirchengesetze und den kirchlichen Haushalt. Die Synode tritt zwei Mal im Jahr in unterschiedlichen bayerischen Städten zusammen.