Mit einer Tagung über den Umgang mit Daten hat das Bayerische Institut für digitale Transformation (BIDT) in München seine Arbeit aufgenommen. Die neue Forschungseinrichtung unter dem Dach der Bayerischen Akademie der Wissenschaften soll künftig die "Auswirkungen des digitalen Wandels umfassend und interdisziplinär" begleiten, erklärte der bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler.

Mit einem Budget von 6,2 Millionen Euro jährlich und mehr als zwanzig Wissenschaftlerinnen und Experten soll die Einrichtung den Digitalisierungsprozess in Deutschland begleiten. Um die Veränderungen aufgrund der Digitalisierung aktiv gestalten zu können, müssten diese "tiefgehend ergründet und erforscht werden", sagte Sibler. Technische, ökonomische, rechtliche und ethische Fragen seien dabei eng miteinander verwoben.

Das BIDT verstehe sich als "eigenständige, innovativ und kooperativ agierende Forschungseinrichtung, die im Digitalisierungsprozess eine wichtige Rolle spielen wird", erklärte Sibler. Die Erkenntnisse des Forschungsinstituts würden dazu beitragen, das Leben in der digitalen Welt "bestmöglich zu gestalten".

BIDT vereint Forschung, Innovation und Dialog

Das Bayerische Institut für digitale Transformation möchte Forschung, Ideenentwicklung sowie den Dialog mit einem breiten Publikum miteinander verknüpfen. Interdisziplinäre Teams sollen verschiedene Themenfelder erforschen. Der Think Tank möchte Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft miteinander verbinden. Schließlich soll mit Unterstützung von Veröffentlichungen und Veranstaltungen eine breite Öffentlichkeit erreicht werden.

Die Forschungsergebnisse sollen in der jährlichen Publikation "Internet und Gesellschaft in Deutschland" veröffentlicht werden. Das Forschungsinstitut ist eng mit anderen Institutionen und Digitalisierungsinitiativen vernetzt, insbesondere mit dem Leibniz-Rechenzentrum, das den Höchstleistungsrechner SuperMUC betreibt.

Das Führungsteam des BIDT besteht aus Wissenschaftlern und Experten aus Informatik, Ökonomie, Betriebswirtschaft, Jura, Soziologie, Medienwissenschaft, Philosophie und Politikwissenschaft. Die Geschäfte leiten der Sozialwissenschaftler Andreas Boes, Innovationsforscher Dietmar Harhoff, der Wirtschaftsinformatiker Thomas Hess sowie der Softwareexperte Alexander Pretschner. 

Forschungsprojekte BIDT

Das Bayerische Forschungsinstitut für die Digitale Transformation (BIDT) möchte interdisziplinäre Forschung zur Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft betreiben. Es will Forschungsfragen aus der Gesellschaft aufgreifen. Die Forschung soll von interdisziplinären Teams in Langzeit- und Kurzzeitprojekten bearbeiten.

Das BIDT unterstützt die Finanzierung von Forschungsprojekten. In einer ersten Runde sollen Projekte aus den Bereichen "Wirtschaft und Arbeit", "Medien und öffentliche Kommunikation" sowie "Politik und Gesellschaft" gefördert werden. Unter diesem Link finden sich die Unterlagen zur Ausschreibung.