Eine moderne Bleibe hat das Religionspädagogische Zentrum (RPZ) in Heilsbronn im Landkreis Ansbach bekommen.  In der historischen Immobilie am Marktplatz, das architektonisch zum Ensemble des Klosters gehört, können Religionspädagogen künftig digitale und audiovisuelle Unterrichtsmaterialien vor dem praktischen Einsatz in Schulen und Gemeinden kennen lernen. Gekauft und saniert hat das Gebäude der Heilsbronner Nahrungsmittelunternehmer Otto Kupfer, der das Medienhaus an das RPZ, eine Einrichtung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, vermietet.

Medienhäuser seien "in der Geschichte recht betrachtet nichts neues", sagte Oberkirchenrat Detlev Bierbaum, Leiter der Abteilung Gesellschaftsbezogene Dienste im Landeskirchenamt: "In Klöstern wurden Bibeln abgeschrieben, Meisterwerke der Buchmalerei, so gesehen – Medienhäuser." Mit dem Medienhaus Heilsbronn stelle sich die Landeskirche "den Herausforderungen der neuen Medienwelt".

Materialstelle und Medienzentrale werden verbunden

Das Heilsbronner Haus vereint künftig die Aktivitäten von drei Einrichtungen: den Materialstelle des RPZ, der Evangelischen Medienzentrale Nürnberg (EMZ) und der Gymnasialpädagogischen Materialstelle Erlangen. Alle drei haben gemeinsam, dass ihre Medien "im wesentlichen Online-Medien und einige wenige DVDs" sind, wie der Leiter der Nürnberger Medienzentrale Klaus Ploth erläuterte. Michael Ziegler, Vorsitzender des EMZ-Fördervereins, bestätigt, diese Digitalisierung sei eine Voraussetzung für die Zusammenführung der drei Medienhäuser gewesen. So habe sich allein die Nürnberger Medienzentrale über drei Stockwerke erstreckt.

In Heilsbronn dagegen genügt ein kleiner Saal im Hochparterre für die Bildschirme, an denen Religionspädagogen sich künftig in neue Medien einarbeiten können. Daneben liegt eine knapp zehn Quadratmeter kleine Kammer für Regale mit Leihmedien. Bei der Einweihung waren die Computerleitungen noch nicht ganz verlegt. Die Einrichtung folgt in den nächsten Wochen. Der erste und zweite Stock werden zu Büro- und Besprechungsräumen.

Raumnutzung durch das RPZ

RPZ-Direktor Klaus Buhl dankte der Investorenfamilie Kupfer für ihr Engagement. Der Hausbesitzer habe die Innenräume "entsprechend der gewünschten Raumnutzung durch das RPZ vom Kern her saniert und mit modernster Technikausstattung versehen". Otto Kupfer berichtete, das von der markgräflichen Verwaltung 1720 gebaute Haus sei Klosterrechnungsamt gewesen, habe aber "lange Jahre leer gestanden, Heilsbronner Bürger sprachen von einem Schandfleck". Jetzt erhebt sich eine schmucke Fassade am Heilsbronner Marktplatz.

Die Einweihungsfeier im Klosterkomplex mit der Hohenzollern-Grablege war sehr gut besucht von etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der gleichzeitig stattfindenden Jahrestagung bayerischer Religionspädagogen.