Weltkirchentage wollen die Menschen vernetzen. Der virtuelle Weltkirchentag versteht sich als ein Experiment. Er will weltweit möglichst viele Menschen im Internet verbinden. „Mit dem virtuellen Weltkirchentag möchten wir ausprobieren, wie es ist, sich im Netz zu treffen“, erklärt Landesbischof Heinrich Bedford Strohm in seiner Einladung. Einen zentralen Veranstaltungsort gibt es nicht. Er findet in einem virtuellen Raum statt. Um teilnehmen zu können, braucht es lediglich einen Computer mit Internetanschluss.

Ablauf des virtuellen Weltkirchentags

Der Weltkirchentag soll am 8. Oktober 2016 mit einem Gottesdienst beginnen. Wie bei einem normalen Kirchentag auch. Anschließend sieht der Ablaufplan Vorträge, Podiumsdiskussionen, Workshops, Gruppendiskussionen und Gesprächsgruppen vor. Das Thema der Veranstaltung lautet „Rechtfertigung und Gerechtigkeit“. Für jeden Programmpunkt gibt es ein eigenes Zeitfenster.

Mehr als nur ein Gottesdienst

Um den virtuellen Veranstaltungsraum betreten zu können, müssen sich die Teilnehmer anmelden, erklärt einer der Organisatoren, der bayerische Pfarrer Roger Schmidt. Die einzelnen Veranstaltungen und Themen können die Nutzer dann über die Webseite erreichen. „Was man dann sieht, ähnelt etwa einer Youtube-Seite“, so Schmidt. Doch sei nicht nur eine Live-Übertragung des Gottesdienstes geplant.

Der Eröffnungsgottesdienst etwa soll ergänzt werden mit Beiträgen aus verschiedenen Ländern. Die Predigt von Pfarrer Aaron Yap werde aus Malaysia gesendet, weitere musikalische Beiträge kämen aus anderen Ländern, so Schmidt. „Diese werden dann nacheinander eingespielt“. Auch können sich die Nutzer selbst beteiligen, indem sie etwa Texte für eine Fürbitte eingeben. „Die einzelnen Teile fügen sich erst online zu einem Gottesdienst zusammen“, so Schmidt.

An wen sich der Weltkirchentag richtet und wie man teilnimmt

An dem virtuellen Weltkirchentag kann jeder teilnehmen. Einzige Voraussetzung sei eine Anmeldung auf der Internetseite www.churchfestival.org/de. Die Links zu den einzelnen Programmpunkten würden sonst nicht funktionieren, so Roger Schmidt. Freigeschaltet werde diese Anmeldung in einigen Wochen.

Die Organisatoren hoffen, dass viele Kirchengemeinden die Veranstaltung öffentlich begleiten. Auch weil im Ablaufplan Gruppendiskussionen und Gesprächsgruppen vorgesehen sind. Das biete die Gelegenheit, sich im virtuellen Raum mit den eigenen Partnergemeinden auszutauschen.

Weitere Informationen und technische Schulungen

Genaueres über den geplanten Ablauf am 8. Oktober, die Themen Gerechtigkeit und Rechtfertigung, wie auch über die Referierenden gibt es bereits jetzt auf der Internetseite des virtuellen Weltkirchentages.

Für alle, die zwar gerne teilnehmen würden, aber technische Unterstützung benötigen, werden Schulungen angeboten. Dafür sollte man sich aber möglichst bald anmelden.

 

Heinrich Bedford-Strohm

Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Heinrich Bedford-Strohm ist seit 2011 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und war von 2014 bis 2021 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Bedford-Strohm wurde 1960 in Memmingen geboren. Er studierte Theologie in Erlangen, Heidelberg und Berkeley (USA) und promovierte anschließend. Als Professor lehrte und lehrt er an verschiedenen Universitäten, u.a. in Gießen, Bamberg, New York (USA) und Stellenbosch (Südafrika). Sein Vikariat absolvierte er in einer Kirchengemeinde in Heddesheim, als Pfarrer war er in Coburg tätig.