Einen Gottesdienst aus der katholischen Hospitalkirche St. Joseph in Bensheim verfolgten am Sonntagmorgen nach Angaben der AGF Videoforschung insgesamt 1,43 Millionen Menschen im ZDF. Das entsprach einem Marktanteil von 12,5 Prozent. Einen evangelischen Gottesdienst aus der Münchner Markuskirche sahen im BR Fernsehen bundesweit 212.000 Zuschauer (1,7 Prozent Marktanteil). Darunter waren 91.000 Menschen im bayerischen Sendegebiet (5,5 Prozent Marktanteil). Den evangelischen ZDF-Gottesdienst aus Oldenburg am 15. März hatten knapp eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer gesehen.

Weil derzeit in Deutschland keine Gottesdienste mit Gemeinde stattfinden können, haben die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihre Angebote erweitert.

Rundfunksendungen mit christlichem Inhalt erreichen aktuell mehr als zehn Millionen Menschen täglich. Nach Angaben des Medienbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Markus Bräuer, gibt es zusammengerechnet täglich über zwei Stunden kirchliches Programm in den öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsendern.

Der Deutschlandfunk sendete am Sonntag einen Radiogottesdienst aus Bremen, die Predigt hielt der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm. DLF-Programmdirektor Andreas-Peter Weber betonte am Montag bei der Erläuterung eines neuen Programmschemas, dass die Gottesdienstübertragungen am Sonntag bleiben würden. Man wolle auf die Übertragungen nicht verzichten, "denn die sind für viele Menschen wichtig", sagte er im Deutschlandfunk.

Am kommenden Sonntag wird Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, eine nichtöffentliche Sonntagsmesse feiern, die ebenfalls im BR Fernsehen zu sehen sein wird.

Die evangelischen ZDF-Fernsehgottesdienste werden bis Ende April alle aus der Ingelheimer Saalkirche gesendet. Am kommenden Sonntag predigt dort der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung unter dem Motto "Nur Mut!" vor leeren Kirchenbänken.