Man muss die Zeichen der Zeit lesen können: Terrorgefahr, Erdogan und nicht zu vergessen Präsident Trump in den USA. Es riecht nach Dauerkrise. Ist man besonders ängstlich, wenn man sich darauf vorbereitet?

Zu den Gewinnern dieser neu aufgeflammten Angst gehört Philipp Nater. Er ist Geschäftsführer der SicherSatt AG, die ihren Sitz am Bodensee hat. Von dort aus beliefert das Unternehmen Kunden in ganz Europa mit Notvorräten.

"Ich würde nicht sagen, dass wir von der Angst leben. Sondern wir verkaufen eine Art Versicherung in Dosenform", sagt der 48-Jährige.

Mehl in Dosen hat er im Angebot, Trockenkekse, Brot in Dosen, Milchpulver, löslichen Kaffee. Volleipulver und Butterpulver – ebenfalls in Dosen, dazu kleine Wasseraufbereitungsanlagen und Kochutensilien, die ohne Strom auskommen. Reparatursets für die eigenen Zähne! Trinkwasserbeutel für den Notfall. Trockengemüse, Konservenfleisch. Es gibt Vorratskomplettpakete, die ein ganzes Jahr reichen.

Die Geschäfte laufen immer dann besonders gut, wenn die Sorge um sich greift – zuletzt nachdem Bundesinnenminister Thomas de Maizière im Sommer ein neues Zivilschutzkonzept vorstellte, in dem der Rat steht, sich mit Vorräten für zwei Wochen einzudecken.

Doch der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Vielleicht sollte man deshalb im Bunker auch eine Bibel deponieren.

Da steht dann in Matthäus 6, 25: Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?