Für Geduld im interreligiösen Dialog hat der Rockmusiker Peter Maffay geworben. "Es gibt viele ermutigende Zeichen wie interreligiöse Fakultäten an Hochschulen oder interreligiöse Kirchenführungen", sagte der 70-Jährige im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Allerdings müsse jeder selbst entscheiden, wie weit er sich auf den Glauben des Anderen einlassen und daran teilhaben wolle: "Alles andere ist dem wechselseitigen Respekt nicht dienlich."

In seinem neuen autobiografischen Buch "Hier und Jetzt", das am 31. Januar erscheint, spricht Maffay über seinen Biobetrieb "Gut Dietlhofen" im oberbayerischen Weilheim, über gesellschaftliche und politische Herausforderungen und über seinen Glauben. Den bezeichnet der im rumänischen Kronstadt geborene Musiker als Leuchtturm und Orientierungshilfe. Er werde beeinflusst und bewegt von Menschen, Umständen und Erlebnissen, "aber über allem steht eine höhere Instanz: Gott", so Maffay.  

Sänger Peter Maffay glaubt an die Demokratie

Mit Blick auf radikale politische Gruppierungen und zerstrittene gesellschaftliche Lager sagte Maffay, dass man bestehende Probleme nicht ignorieren und nicht untätig bleiben dürfe. "Aber den Glauben daran, dass unsere Demokratie solche Beben aushält, habe ich noch nicht verloren", so der Komponist.

Trotz der zahlreichen globalen Krisenherde sei er kein Pessimist. "Das kann ich mir gar nicht leisten", sagte Maffay wörtlich. Seine Stiftung, die "Schutzräume für benachteiligte Kinder und Jugendliche" bietet, existiere seit 20 Jahren. "Uns besuchen jedes Jahr 1.500 bis 2.000 Kinder, denen es nicht gut geht", sagte der Musiker. Diese Kinder stünden am Rand Gesellschaft. "Sie mahnen uns, dass wir für eine bessere Welt arbeiten - jeden Tag." Als zweifacher Vater hoffe er, dass seine und alle anderen Kinder in eine Welt hineinwüchsen, "die noch einigermaßen intakt ist".