Bayern rangiert einer neuen Krankenkassen-Studie zufolge hier unter den Bundesländern weit hinten. 2018 hätten bundesweit bei der KKH rund 143.000 Eltern Kinderkrankengeld beantragt, darunter knapp 30.000 Väter, hieß es. In den nördlichen und östlichen Bundesländern kümmern sich mehr Männer um ihre kranken Kinder als im Süden und Westen. Das zumindest hat die KKH unter Berufung auf eine Analyse eigener Daten in diesen Tagen veröffentlicht.

Spitzenreiter sind demnach mit einem 24-Prozent-Anteil die Väter in Hamburg, dicht gefolgt von denen in Thüringen, Niedersachsen und Brandenburg mit jeweils 23 Prozent. Abgeschlagen auf dem letzten Platz rangieren mit 16 Prozent die Väter aus dem Saarland, dann kommen schon Bayern und Baden-Württemberg mit jeweils nur 17 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit 18 Prozent.

Erfassung bei den Krankenkassen schwierig

Was ist los mit uns Männern im Süden? Keine Lust auf Kinderkrankenbetreuung? Immerhin verzeichnet die Krankenkasse im Vergleich zum Jahr 2008 einen deutlichen Anstieg bei der Betreuung kranker Kinder durch Väter. Damals waren es insgesamt unter zehn Prozent Männer, die sich dafür unentgeltlich von der Arbeit befreien ließen und ersatzweise von den gesetzlichen Krankenkassen Kinderkrankengeld erhielten.

Oder täuscht die Statistik? Eine Krankenkasse kann ja nicht erfassen, wie viele Väter sich tatsächlich um den kranken Nachwuchs kümmern. Ich selbst habe mich öfters bei Krankheit meiner beiden Töchter um die zwei gekümmert. Mal habe ich Urlaub genommen, manches Mal konnte ich auch an diesen Tagen zu Hause arbeiten. Geld haben meine Frau oder ich dafür nie bei unserer Krankenkasse beantragt.

Doch egal, ob die Statistik nun trügt oder nicht: Männer, nehmt euch Zeit, auch für die Betreuung eurer kranken Kinder! Das tut den Kindern gut; und wir Väter sammeln Erfahrungen, die sonst nur den Müttern vorbehalten sind.

Ist nicht Zeit – gerade unter diesem Gesichtspunkt – eines der kostbarsten Dinge unseres Lebens?