Letztens habe ich einen jungen Mann von der evangelischen Jugend interviewt. Eigentlich hatte ich ihn danach gefragt, wie er seine Weihnachtswünsche dieses Jahr verschickt – per WhatsApp, über Facebook oder handschriftlich mit der guten alten Weihnachtskarte.
Er antwortetet: "Ich schreibe meine Wünsche immer auf einen Zettel und gebe sie dann an meine Eltern", denn schließlich sei er ja jetzt zu alt, um an das Christkind noch zu glauben. Wir beide haben uns mißverstanden, er dachte bei Wünschen an seine Geschenke, ich an gute Wünsche für meine Mitmenschen.
Aber eines hatte er geschafft: mich dran zu erinnern, daß auch ich immer als Kind viel Zeit und Liebe aufgebracht habe, um einen aufwändig gestalteten Wunschzettel zu kreiieren.

Weihnachten ist eben auch die Zeit des Schenkens.

Ich finde es schön, sich vorher darüber Gedanken zu machen, was ich meiner Familie, meinen Freunden und meinen Kollegen schenken kann. Mit einem Geschenk  zeige ich, daß der Beschenkte mir etwas bedeutet. Ich wertschätze ihn.
Schenken ist wertvoll, selbst wenn es nur die berühmte Büro-Kaffeetasse ist. Bekomme ich diese geschenkt, erhält selbst die Tasse einen besonderen Wert.
Schenken ist eine uralte Tradition.
Die Heiligen Drei Könige bringen Jesus drei Geschenke zur Krippe mit: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Schenken ist auch Kommunikation. Ich schreibe oder sage gerne etwas zu meinen Geschenken. In der hetzigen Vorweihnachtszeit kehrt in diesen Momenten Ruhe ein. Innehalten und darüber nachdenken, was war nochmal der Grund unseres Feierns und Schenkens?

Wir kommen zusammen und feiern die Geburt von Jesus Christus.
Bei uns zuhause läuft dazu das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach: "Jauchzet, frohlocket, auf preiset die Tage".

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit mit Pauken und Trompeten und ein gutes neues Jahr mit einem Himmel voller Geigen.