"Von meiner Mutter habe ich das Nähen gelernt und der Gedanke, Gesichtsmasken einfach selbst herstellen zu können, war für mich naheliegend", sagt die 58-jährige Monika Biehmelt im Gespräch mit Sonntagsblatt.de.

Im Internet habe sie sich eine Nähanleitung gesucht und schnell einen Prototyp hergestellt. "Dann habe ich noch ein bisschen getüftelt, um rationeller viele Teile herstellen zu können", beschreibt die Baden-Württembergerin ihr weiteres Vorgehen.

Selbstgenähte Gesichtsmasken für alle Kollegen

Schon nach kurzer Zeit jedoch habe sie ihren Kolleginnen und Kollegen rund 50 selbstgemachte Stücke schenken können.

Auch Kollegin Anja Seufer trägt einen Mundschutz von Monika Biehmelt.

Die Masken aus Stoff näht Biehmelt unentgeltlich, das Material spendet sie: "Ich habe früher viel genäht und noch so manches Restchen in meinem Fundus."

Restchen, die gerne auch mal etwas bunter ausfallen: "Gemusterte Stoffe bringen etwas Farbe in unseren Alltag und unsere Kunden zum Schmunzeln", so die 58-Jährige.

Ihr nächstes Ziel: Ein extra Design für Männer. "Ich möchte noch eine Kollektion 'for men' herstellen, damit unsere männlichen Kollegen nicht mit einer Blumenwiese auf der Nase Hausbesuche machen müssen", sagt Biehmelt und fügt wenig später hinzu: "Aber lustig wäre das ja schon."

Altenpflegerin will Kunden schützen

Viel Arbeit, die sich die Altenpflegerin jedoch gerne macht: "Ich möchte unsere Kunden, die ja alle zur Risikogruppe gehören, schützen. Ebenso hoffe ich ja auch, dass meine 87-jährige Mutter keinen Besuch von Menschen bekommt, die ohne Schutz unterwegs sind."

Und auch persönlich hilft es Biehmelt, aktiv zu werden: "Die ganze Situation mit Corona ist schon bedrückend und mir geht es besser, wenn ich etwas machen kann. Auch wenn es nur eine kleine Sache ist, ich fühle mich dann nicht so ausgesetzt und meine eigenen Ängste stehen nicht mehr so im Vordergrund."

Arbeit in der mobilen Pflege

Ihre Arbeit in der mobilen Pflege schätzt die examinierte Altenpflegerin dabei sehr: "Ich habe einen krisensicheren Job. Andere sind nicht in dieser Lage und sehen gerade ihre Existenz bedroht. Ich bin gesund, bleibe es hoffentlich auch – und kann arbeiten. Dafür bin ich sehr dankbar."

Inzwischen haben weitere Menschen damit begonnen, Gesichtsmasken für die Station zu nähen.