Naheliegend zum Nordostbahnhof ist beides: Die Namensgebung sowie auch das Einzugsgebiet, aus dem die Besucher stammen. Bis zu 15 Mitarbeiter stellen das Angebot auf die Beine. Das nob richtet sich an alle, unabhängig von Einkommen, Gesinnung oder Wohnort. Normalerweise laufen offene und schulbezogene Kinder- und Jugendarbeit getrennt.

Das nob gliedert sich in drei Teilbereiche: Den Grundschulhort, den Schülertreff sowie die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA). Der Grundschulhort umfasst bis zu fünfzig Kinderplätze, die in der Regel sehr begehrt und ausgelastet sind. Er ist Anlaufstelle für Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse, ist somit stark schulisch angelehnt.


Manuela Dehmel leitet den Grundschulhort. Ihre Motivation: »herzhaftes Kinderlachen«. Es laufe gut an, vom Gefühl her seien eher keine Problemkinder dabei. Viele kennen sich schon aus dem Stadtteil oder dem Kindergarten.

Evangelische Jugend: Für viele Altersklassen

Der Schülertreff schließt alterstechnisch an den Grundschulhort an und richtet sich an Schüler ab der fünften bis zur neunten Klasse. Es sind 25 Plätze verfügbar. Susanne Heide, Leitung des Schülertreffs, mag ihren Job und das Arbeiten mit den Kids der entsprechenden Altersgruppe. Oft sei nicht nur Kinder-, sondern auch Elternarbeit gefragt. Fest im Stadtteil verankert zu sein, sei eine wichtige Sache.

Patricia, 12, und Mayumi, 10, sind gerne im Schülertreff. Man könne allerlei machen, viele Freunde seien da, und das Essen würde auch passen. Eltern müssen für Grundschulhort und Schülertreff einen kostenpflichtigen Betreuungsvertrag abschließen, dafür sind ihre Kinder von Montag bis Freitag bis 18 Uhr sicher betreut. Der Ablauf besteht aus Mittagessen, Hausaufgaben, freier Spielzeit.

Gänzlich frei kommt OKJA daher, versteht sich als Plattform für ab zwölf Jahre alte Besucher. Samuel Ritter hat die Hausleitung des nob inne und leitet gleichzeitig den Teilbereich OKJA. »Dieser Bereich soll nichts mit Lernen zu tun haben«, sagt er. Vielmehr wolle er mit Freizeitangeboten einen echten Kontrast zur Schule bilden. Die Macher bieten immer frisches Obst und Gemüse als Snack an, jeden Donnerstag kochen sie mit den Kindern. Diese kommen freiwillig – ein Vertrag ist nicht erforderlich.

Kids von sechs bis elf Jahren sind montags, dienstags und donnerstags in der Zeit zwischen 15.30 und 18 Uhr willkommen. Für die Kinder ab zwölf öffnet das OKJA montags, mittwochs, donnerstags und freitags um 18 Uhr. Bis 21 Uhr sind beispielsweise Disco, Bogenschießen oder Kochen angesagt. OKJA will auffangen und sinnvolle Freizeitgestaltung anbieten, »dass die Kids nicht irgendwo abhängen«, so Ritter. Eine wichtige Ressource für einkommensschwache Eltern, die sich Grundschulhort und Schülertreff nicht leisten könnten.

Was wünscht sich Samuel Ritter für das nob? »Viele schöne Stunden, glückliche Besucher und auf die nächsten zehn Jahre.«

Zum zweistöckigen Haus gehört noch ein Außenbereich und die nahegelegene »Kids-Garage«, in der es einen Brennofen für Töpferarbeiten, einen Billardtisch und einen Gaming-Raum gibt. Die Kombination aus beidem innerhalb einer Trägerschaft, wie hier der EJN, das sei schon einmalig, so Susanne Heide. Lautstärke und Raumnot können manchmal ein Thema sein.