Der Advent ist für uns keine »stade Zeit«. Im Gegenteil: Es ist eher eine Zeit erhöhter Aufmerksamkeit. Viele der Männer, die bei uns wohnen, haben dann mit persönlichen Krisen zu kämpfen.

Im Bodelschwingh-Haus leben derzeit 35 Männer, bei denen »besondere Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten verbunden sind« finden - so lautet der offizielle Begriff. Das sind einerseits Wohnungslose. Vor allem kümmern wir uns aber um Haftentlassene. Sie kommen aus dem Gefängnis und stehen praktisch vor dem Nichts, haben keine Wohnung, kein Geld, sind aus dem gesellschaftlichen System gefallen und können sich nicht selbst helfen. Wir bieten ihnen erste Hilfe an und versuchen, ihnen Schritt für Schritt einen Neustart zu ermöglichen.

 

Die Adventszeit ist für viele dieser Männer sehr schwierig. Oft kommt bei Ihnen die Erinnerung an früher hoch: an die Zeit, in der sie noch Familie hatten und gemeinsam Advent und Weihnachten feierten. Manche verbinden damit aber auch viel Negatives, wenn es Streit und Gewalt in der Familie gab. Advent und Weihnachten ist für die Männer daher oft ein emotional sehr aufgeladenes Thema. Deswegen schauen wir in Einzelgesprächen verstärkt darauf, ob jemand möglicherweise in einer Krise steckt und Unterstützung braucht.

 

Außerdem bieten wir im Haus eine eigene Weihnachtsfeier an, bei der die Bewohner Advent und Weihnachten noch einmal neu erleben können. Und wir beschäftigen uns auch bei den Arbeitseinsätzen mit dem Thema. So binden unsere Bewohner in dieser Zeit die Adventskränze für die Weihnachtsfeiern im Diakonischen Werk Augsburg. Dabei kommt man untereinander noch einmal ganz anders ins Gespräch als etwa in einer Beratungssitzung. Insofern hilft diese Zeit auch uns dabei, unsere Bewohner besser kennen zu lernen.

 

Harald Eckart leitet das Bodelschwing-Haus in Augsburg. In dem Haus des Diakonischen Werks werden derzeit 35 Haftentlassene und Wohnungslose betreut.

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