Letztes Jahr war "Haifator", ein deutsch-israelisches Freundschaftsbier mit Dattelgeschmack, das kulinarische Highlight des Israeltags in München. Dieses Jahr gibt es koscheren Wein zu probieren und zwar aus Franken. Nicht nur bayerische und israelische Bierbrauer haben sich zusammengetan, auch mehrere Winzer beider Länder haben seit mehr als elf Jahren ein spannendes gemeinsames Projekt: Die Twinwineries.  Jeweils ein deutsches und ein israelisches Spitzenweingut finden sich zusammen und beraten sich gegenseitig und geben damit dem  deutsch-israelischen Verhältnis auf genussvolle Weise positive Impulse.

Mittlerweile gibt es gut vierzig Weingutspartnerschaften. Eine davon ist die Partnerschaft zwischen dem Frankenweingut Hans Wirsching und der in Westgaliläa gelegenen Kishor Winery. Die Kishor Winery wird von einem Kibbuz betrieben, in dem Menschen mit Behinderungen leben und arbeiten. Und im fränkischen Iphofen produziert Andrea Wirsching eine absolute Rarität: koscheren Silvaner, der auf dem Israeltag in München probiert werden kann.

Seit 2003 finden in bayerischen Städten regelmäßig im Mai Israeltage statt.

Gefeiert wird in München, Nürnberg und Regensburg mit einem Konzert oder mit Parties, auf denen die typisch israelischen Snacks wie Falafel und Hummus probiert werden können. Dazu gibt es israelische Musik, vom Synagogenchor über die Klezmerband bis hin zu den aktuellen israelischen Hits. Es darf auch getanzt werden. Unter Anleitung kann man israelische Volkstänze lernen.

Israeltag auf dem Odeonsplatz in München
Auch dieses Jahr wird der Israeltag wieder auf dem Odeonsplatz stattfinden.

Auf den  Israeltagen sollen sich Deutsche und Israelis näher kommen. Denn leider ist die Beziehung zwischen den beiden Ländern immer noch nicht unkompliziert, so Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland:

"Auch mehr als 70 Jahre nach seiner Gründung 1948 bedarf Israel unserer Solidarität. Umso mehr in Zeiten, in denen das Verständnis für die Situation des jüdischen Staates hierzulande nicht mehr selbstverständlich ist."

Schuster freut sich über die Initiative der vielen Ehrenamtlichen von der deutsch-israelischen Gesellschaft oder auch christlichen Gruppen, die diesen Tag mit viel Leidenschaft mitgestalten, um den Deutschen mehr von der israelischen Kultur nahezubringen. Das sei ihm ein großes Anliegen, wie er sagt, "besonders in Zeiten, in denen die einseitige und ungerechtfertigte Kritik am jüdischen Staat Gehör findet nicht nur bei offenen Antisemiten, sondern auch bei Menschen, die nicht differenzieren oder sich nicht die Zeit nehmen, sich ausführlich zu informieren."

Gemeinsam essen, trinken, tanzen und ins Gespräch kommen. Das wünschen sich die Initiatoren von I-LI "I like Israel". In München wird am Donnerstag, den 16.5., von 15 bis 22 Uhr auf dem Odeonsplatz gefeiert. Weitere Termine gibt es unter www.i-like-israel.de.

Übrigens findet dieses Jahr parallel zum Geburtstag des jüdischen Staates vom 14. bis 18. Mai 2019 der Eurovision Songcontest in Israel statt. Auch das wird sicherlich, so wie der Israeltag, ein Fest der Freude, der Vielfalt und eine große Party.