Vom 15. bis 22. Oktober stehen bei der Diakonie Bayern Wohnungslose im Mittelpunkt. "Hier kommst du an", so das Motto. Mit einem Festgottesdienst in der Hofer St.-Lorenz-Kirche wurde die diesjährige Herbstsammlung eröffnet. In seiner Predigt sagte der Präsident der Diakonie Bayern, Michael Bammessel: "Unser Sozialstaat ist zwar gut, aber er hat auch weiterhin viel zu tun." 

Schon in der Bibel habe es das Problem der Wohnungslosigkeit gegeben, erinnerte Bammessel laut Pressemitteilung in seiner Predigt:

"Die ohne Obdach sind, die führe ins Haus - diese Aufgaben, die der Prophet Jesaja nennt, haben sich bis heute nicht geändert. Nur die Formen der Hilfe haben sich gewandelt."

Trotz vielfältiger Hilfsangebote des Sozialstaats dürfte man die Hilfe aber nicht einfach nur an die professionellen Helfer und Helferinnen delegieren. "Wir dürfen uns der Not anderer nicht entziehen. Der Graben zwischen jenen, die etwas haben, und jenen, die nichts haben, wächst sonst immer weiter." Christen müssten sich von der Not anderer Menschen anrühren lassen, so Bammessel.

"Uns muss immer klar sein: Das hätten auch wir sein können, die da auf der Parkbank sitzen."

Die Diakonie in Bayern hält nach eigenen Angaben knapp 100 Angebote für Menschen vor, die von Wohnungsverlust bedroht oder betroffen sind. Dazu zählen neben Fachstellen zur Verhinderung von Obdachlosigkeit und den Wärmestuben auch Kurzzeit-Übernachtungsmöglichkeiten sowie Wohnheime mit insgesamt knapp 1.000 Plätzen.

Die traditionelle Herbstsammlung der Diakonie Bayern findet seit über sechzig Jahren statt. Gesammelt wird sowohl in den evangelischen Gottesdiensten als auch auf der Straße und an den Haustüren.