Mit der Konfirmation sagen evangelische Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren "Ja" zu Gott und dem christlichen Glauben. Bei der Taufe, die meist als Baby stattfindet, haben das die Eltern und Paten stellvertretend für sie getan.

Konfirmation: Was bedeutet das?

Auf den besonderen Tag werden die Konfirmanden gut vorbereitet. Der Konfirmandenunterricht dauert je nach Kirchengemeinde ein bis zwei Jahre. In dieser Zeit lernen die Konfirmanden Gottesdienstabläufe kennen, beschäftigen sich mit der Bibel sowie mit Themen wie Trauer oder Freude und diskutieren über christliche Glaubensfragen. So schulen die Konfirmand*Innen auch ihre Umgangsformen und ihr Kommunikationsverhalten. Meistens dürfen die jungen Christ*innen im Laufe des Unterrichts einen Gottesdienst nach ihren Vorstellungen zu einem Thema, das ihnen besonders am Herzen liegt, selbst gestalten.

Geleitet wird der Unterricht von Pfarrer*Innen und Diakon*Innen oder Religionspädagog*innen der Gemeinden. Ehrenamtliche Jugendliche bieten außerhalb des Konfirmandenunterrichts zusätzliche Angebote und Aktionen an. So kann die Konfirmandenzeit auch der Einstieg in die evangelische Jugendarbeit bedeuten. In kleinen und großen Gremien der Evangelischen Jugend können sich die Jugendlichen einbringen und Entscheidungen treffen.

Seit wann werden evangelische Jugendliche konfirmiert?

Die Einführung der Konfirmation für evangelische Jugendliche wurde 1539 im nordhessischen Ziegenhain beschlossen. Seit dem 19. Jahrhundert ist es in ganz Deutschland üblich, junge Erwachsene zu konfirmieren. Im Jahr 2018 registrierte die Evangelische Kirche Deutschland bundesweit 165.992 Konfirmationen. Im Jahr 1998 waren es noch beinahe 100.000 mehr. 

Früher durften Gläubige in der evangelischen Kirche erst nach der Konfirmation am Abendmahl teilnehmen. Heute sind vielerorts auch getaufte Christinnen und Christen zum Abendmahl eingeladen.

Was passiert im Konfirmationsgottesdienst?

Zur Konfirmation suchen sich die Konfirmand*Innen ein Spruch aus, oder bekommen einen zugewiesen. Dieser stammt aus der Bibel und soll die jungen Menschen ihr Leben lang begleiten. Anders als bei der katholischen Erstkommunion gibt es für die Konfirmanden kein besonderes Gewand. Sie tragen zur Konfirmation festliche Kleidung und feiern im Anschluss an den Gottesdienst mit Familie und Freunden, meist mit einem gemeinsamen Essen.

Oft bekommen die Konfirmierten zu ihrem großen Tag viele Geschenke. Zu den Klassikern zählen eine Kette mit Kreuzanhänger, das evangelische Gesangbuch – und Geld.

Was ändert sich nach der Konfirmation?

Mit der Konfirmation endet die Taufpatenschaft. Die Jugendlichen können nun selbst Taufpaten werden. Oft besteht trotzdem ein Leben lang ein enges Bündnis zwischen den ehemaligen Paten und Patenkindern.

Bei der Konfirmation bekräftigen die Konfirmand*innen, was ihre Eltern und Paten stellvertretend für sie bei ihrer Taufe versprochen haben: ein Leben im christlichen Glauben zu führen. Der lateinische Begriff Konfirmation bedeutet "Befestigung" oder "Stärkung". Nach wie vor lassen sich die meisten getauften evangelischen Jugendlichen konfirmieren.

Außerdem sind die Konfirmierten nun religionsmündig und dürfen zum Beispiel den Kirchenvorstand wählen. Dies ist in Bayern für alle erlaubt, die am Wahltag das 14. Lebensjahr vollendet haben und konfirmiert sind oder das 16. Lebensjahr vollendet haben.

Nach 25 Jahren wird die Silberne Konfirmation und nach 50 Jahren die Goldene Konfirmation mit einem Festgottesdienst mit allen Konfirmierten aus dem Jahrgang gefeiert.

Was feiern Katholiken und Atheisten?

In der katholischen Kirche wird die Taufe durch das Sakrament der Firmung bekräftigt. In Ostdeutschland ist die kirchenunabhängige Jugendweihe populär.