Der evangelische Regensburger Regionalbischof Hans-Martin Weiss hat seinen vorzeitigen Ruhestand angekündigt. Der 60-jährige Theologe will sein Amt am 31. Juli 2019 abgeben, sagte er am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Weiss leidet an der Parkinson-Krankheit und pflegt einen offenen Umgang mit seiner Krankheit. Nach einem Gespräch mit den Ärzten habe er sich entschieden, "aufzuhören, solange es mir noch gut geht". Auch möchte er den Zeitpunkt nicht verpassen, "selbstbestimmt in den Ruhestand zu gehen", um die Zeit danach sinnvoll zu gestalten.

Bis zu seiner Demission im kommenden Jahr will Weiss noch begonnene Projekte abschließen und andere stabilisieren. Dazu zählte er auch die Neubesetzung einiger Pfarrstellen im Kirchenkreis. Die Arbeit im Landeskircherat wolle er bis dahin ebenfalls weiterhin aktiv mitgestalten und in gewohnter Weise "politische Akzente" setzen. Ferner möchte er den landeskirchlichen Reformprozess "Profil und Konzentration" zusammen mit den Menschen in Ostbayern so umsetzen, dass es für die Region "gewinnbringend" werde.

Der Landesbischof hat's als erster erfahren

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sei als erstes von seiner Entscheidung in Kenntnis gesetzt worden, sagte Weiss. Auch Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel, die Vorsitzende des Berufungsausschusses ist, sei informiert. Der Ausschuss mit seinen zehn Mitgliedern wird auch die Nachfolgerin oder den Nachfolger im Amt wählen.

Weiss ist seit 2004 Regionalbischof des Kirchenkreises Regensburg. Für die zweite Amtszeit, die 2014 begonnen hatte und die normalerweise zehn Jahre dauert, hatte er bewusst kandidiert. Seine Erkrankung sei dabei kein Hindernis gewesen. Bereits zu seinem 60. Geburtstag vor einem Jahr hatte er aber angedeutet, dass er nicht mehr die ganze Amtsperiode erfüllen werde.

Weiss kündigte an, nach der Demission seinen Wohnort nach München verlegen zu wollen. Dies geschehe auf Wunsch seiner Frau, die die Wohnortwechsel während seines Berufsleben "immer mitmachen" musste. "Jetzt wird das einmal umgekehrt sein", sagte Weiss.

Der Kirchenkreis Regensburg ist mit mehr als 24.000 Quadratkilometern der flächengrößte der sechs bayerischen Kirchenkreise. In acht Dekanaten mit 149 Kirchengemeinden leben etwa 300.000 evangelische Christen.