Gerade Rentnerinnen, die finanziell abhängig von ihrem Partner gewesen seien, müssten jeden Euro umdrehen, wenn sie im Alter getrennt leben oder der Mann gestorben sei. Betroffen sei, wer "alt, allein, Frau, einkommensschwach und krank" sei, sagte Volz.

Derzeit erreichen die Beraterin immer mehr Fragen zur geplanten Grundrente. Allerdings hätten von ihr nur diejenigen etwas, die 35 Jahre beschäftigt gewesen seien. Das betreffe nur wenige, stellte Volz fest.

Auch die Nürnberger Rentnerin Heidrun Leucht (Name geändert) würde von einer Grundrente nicht profitieren. Dazu habe sie zu wenige Jahre gearbeitet, berichtete sie. Sie erhält aus verschiedenen Renten und der sozialen Grundsicherung monatlich 855 Euro, von denen sie eine Miete von 455 Euro bezahlen muss, sagte sie. Für Sonderausgaben wie ihre Brillengläser mit 13 Dioptrien sei sie auf die Hilfe der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA) angewiesen, die für sie Stiftungsanträge stelle.

Laut Statistik seien bayernweit jede vierte Frau ab 65 und 17,6 Prozent aller Senioren über 64 von Armut bedroht, erklärte die Sprecherin der Stadtmission, Tabea Bozada.

Mit Gebrauchtwarenläden, der Ökumenischen Wärmestube und Beratung könne die Stadtmission die Not lindern. Spendengelder könnten beispielsweise eingesetzt werden, um Stromsperren abzuwenden oder Zuschüsse für Medikamente zu zahlen.

"Der Wert eines Menschen bemisst sich nach unserer Überzeugung nicht an dessen Ex-Erwerbstätigkeit", unterstrich der Vorsitzende der Stadtmission, Matthias Ewelt. Jemandem zu helfen, sich wieder auf eigene Füße zu stellen, dazu seien die Angebote der Stadtmission da.