Zwei  israelische Bierbrauer aus Haifa flogen extra für vier Tage nach München, um im Richelbräu im Münchner Stadtteil Neuhausen den Sud für das deutsch-israelisches Freundschaftsbier anzusetzen. Die Idee dazu kam von Rozsika Farkas von der Deutsch-israelischen Gesellschaft und traf auf viel Begeisterung.

Jeder ist herzlich eingeladen, das Bier mit Dattelgeschmack am Israeltag  (21.6.) auf dem Münchner Odeonsplatz zu probieren und mit dem Münchner Brauer Günter Baumann und seinen israelischen Kollegen Leonid Lipkin und Erik Salarov anzustoßen. Die drei Profis werden sich jetzt regelmäßig austauschen und telefonieren. In Münchens Brauereigaststätten haben die drei schon mal die besten  bayerischen Biere getestet und auch das deftige Essen probiert. "Ich mag das bayerische Essen sehr gerne, vor allem passt es super zum Bier," schwärmt Erik Salarov, der mit seinen Dreadlocks so gar nicht wie ein Bierbrauer aussieht. Doch das ist er mit Herz und Seele.

"Wir bringen den Israelis das Biertrinken bei"

In dem kleinen Land im Nahen Osten hat Bier keine Tradition. Erst in den letzten 10 Jahren haben über 300 neue Mikrobrauereien eröffnet. Erik erzählt begeistert von dem neuen Trend, von Brauereien in der winzigen Küche einer Privatwohnung , aber auch von seinem Lokal Libira, das 200 Plätze hat. Im Ausgehviertel am Hafen ihrer Heimatstadt trinken und feiern Christen und Juden, Araber und Israelis zusammen.  Haifa ist eine multikulturelle Stadt und berühmt für das friedliche Miteinander. Keine Partystadt wie Tel Aviv, eher ein bisschen gediegen und ruhig, aber auch weltoffen und schick.

Libira Bier
Libira Bier
Brauhaus Libira
Brauhaus im Libira Brewpub in Haifa
Libira Brewpub in Haifa
Günther Baumann im Richelbräu
Ansetzen des Suds des deutsch-israelischen Freundschaftsbiers im Richelbräu
Erik Salarov im Richelbräu
Leonid Lipkin und Erik Salarov im Richelbräu

Haifa und München passen gut zusammen. "Beide sind die drittgrößten Städte ihres Landes, beide sind Hightech-Metropolen und beide haben einen Hang zum Hedonismus," dachte sich Roszika Farkas von der DIG und brachte deshalb Bierbrauer aus den beiden Städten zusammen. Perfekt ausgewählt, findet die israelische Konsulin Sandra Simovich. Sie hat die Brauer im Richelbräu besucht und ist beeindruckt von ihrer Professionalität und von ihrer Chuzpe, dem fast schon frechen Mut, sich als Israelis zuzutrauen, in der Hauptstadt des Bieres eine neue Biersorte zu kreieren.

Bockbier mit einer Dattelnote

Einen Namen hat es auch schon, das neue Bier. An einem der gemeinsamen Abende "beim soundsovielten Bier kamen wir auf die Idee.  Das Bier ist ja eine eine Art Maibock und die enden ja meist auf '-tor', wie Triumphator, Salvator, Maximator und so heißt es jetzt 'Haifator'", erzählt Roszika Farkas. Und sie hofft, dass der "Haifator", das erste bayerisch-israelische Freundschaftsbier, der Beginn vieler neuer Projekte und Freundschaften zwischen Haifa und München ist.