"Meine Kinder finden Kippen überall und das nervt mich", klagt Hiram Ergetu-Weiss. Und weil es ihn nervt, beschließt der Familienvater im Juni etwas zu tun. Er zieht los mit Plastikhandschuhen, Greifzange und Eimer und sammelt die Kippen, also Filter und Nikotinreste. Auf dem Nachhauseweg oder in der Mittagspause als Englischlehrer für Unternehmen. Seine Frau Verena macht auch mit. "Ein großes Problem ist, dass sich den meisten Raucher gar nicht klar ist, dass da Plastik drin ist."

50 Liter Wasser werden durch eine Kippe verschmutzt

Es dauert 10-12 Jahre, bis so eine Kippe verrottet ist. Und wenn es regnet, löst sich das giftige Nikotin und landet auch noch im Grundwasser. 50 Liter Wasser werden durch die Chemikalien einer Kippe verschmutzt, sagen Forscher. Heute landen bei Hiram und seinen Mitstreitern von "upzigle" hunderte Kippen in den Sammeleimern. Aufgehoben in 30 Minuten rund um das Nürnberger  Nord-Klinikum. Bilanz seit Juni: zehn 25-Litereimer voller Zigarettenstummel!

Hiram und seine Mitstreiter wollen Raucher sensibilisieren auf das Müll- und Giftproblem der Zigarettenstummel. Und sie wollen Firmen finden, die die Filter aus CelluloseAcetat recyceln. Denn ja, das geht: Firmen in Australien oder Mexiko machen daraus zum Beispiel Plastikmöbel, Picknickbänke für Spielplätze oder Paletten.

Bis dahin gilt: Kippen ausmachen und wenigstens in den Rest-Müll werfen und nicht auf die Straße, ins Gras oder auf den Spielplatz. Oder sammeln und der Initiative Upzigle spenden. Mehr Infos unter upzigle.de

Am 17.11.2018 startet übrigens die europäische Woche zur Abfallvermeidung. Dann gibt es in Nürnberg eine Zigarettenstummel Sammelaktion von Upzigle und dem Verein BluePingu. Und zwar an der Lorenzkirche in Nürnberg von 11 bis 13 Uhr.