Theresa Amrehm ist in einem Dorf in Unterfranken aufgewachsen. Dort lernte sie Kirchenmalerei. Als einmal ein Treffen wandernder Gesellen im Ort stattfand, stand für sie fest: Das will ich auch. Nach ihrer Ausbildung ging sie drei Jahre auf die Walz.

Den Brauch, dass Gesellen auf Wanderschaft gehen, um in anderen Betrieben ihr handwerkliches Wissen zu erweitern, gibt es schon seit dem 12. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert galt sogar: Ohne Walz - keine Meisterprüfung. Seit 2015 gehört die Walz zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

Kirchenmalerin Theresa Amrehm aus Unterfranken war drei Jahre auf der Walz. Warum? Und was hat sie dabei erlebt? Antworten gibt es im zweiten Teil der Archiv-Sendung "Hauptsache Mensch" mit efa-Redakteurin Elke Zimmermann.

Kirchenmalerin Theresa Amrehm wird "Königin der Landstraße"

Auf der Walz müssen sich die jungen Leute strengen Regeln und Ritualen unterziehen. Sie tragen vorgeschriebene Kleidung, die Kluft. Sie bewegen sich zu Fuß, per Anhalter oder mittlerweile auch per Bahn von einem Ort zum anderen. Was sie zum Leben und Arbeiten brauchen, tragen sie mit sich. Und während der Wanderjahre dürfen sie nicht näher als 50 Kilometer an den Heimatort herankommen. 

Die Erfahrungen der Wanderschaft prägen die Menschen fürs ganze Leben. Theresa hat all das mitgemacht - und ein Buch darüber geschrieben. Unter dem Titel "Königin der Landstraße. Meine Jahre auf der Walz" ist es 2016 im Piper-Verlag erschienen.