Jedes Jahr werden in einer repräsentativen Studie der Universität der Bundeswehr Bürger*Innen dazu befragt, wie sie sich auf die Feiertage vorbereiten. Der Fokus der Wissenschaftler*Innen lag in diesem Jahr darauf, welchen Einfluss die Coronakrise auf die Menschen hat.

Auch stellten sie die Frage, was die Deutschen am meisten vermissen. Auf Platz eins liegen dabei Weihnachtsmärkte mit 72 Prozent, gefolgt von Restaurantbesuchen (54 Prozent) und dem Wiedersehen mit Freunden (35 Prozent). Jungen Menschen fehlen die sozialen Aktivitäten mehr als älteren, trotzdem sehen sie Weihnachten generell positiver.

Weihnachten 2020

Die Pandemie sorgt außerdem dafür, dass 45 Prozent der Befragten weniger Stress in der Vorweihnachtszeit haben und dass es weniger Streit an Weihnachten gibt, obwohl für 44 Prozent der Menschen weniger Weihnachtsstimmung aufkommt als vergangenes Jahr. Dadurch sind die Erwartungen an das Fest auch nicht so hoch.

Die Vorgaben der Regierung für das Weihnachtsfest stehen immer noch auf der Kippe. Können Gottesdienste draußen oder unter besonderen Bedingungen überhaupt stattfinden? Können wir uns mit unserer Familie treffen?

Obwohl mehr als drei Viertel die Regeln befürworten, gaben 42 Prozent an, dass sie sich gegebenenfalls über diese hinwegsetzen würden. Gründe dafür können, laut Philipp Rauschnabel (Professor für digitales Marketing und Medieninnovation), daher kommen, dass Menschen die Situation überschätzen.

"Überdurchschnittlich viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass sie eine Situation wie diese im Gegensatz zu anderen Menschen überdurchschnittlich gut einschätzen können – weshalb sie Verbote für andere Menschen gutheißen, sich selbst aber darüber hinwegsetzen", sagt Rauschnabel.

Außerdem steige die Bereitschaft, sich über die Regeln hinwegzusetzen, wenn bemerkt werde, dass Andere dies auch machen.

Wie kann Weihnachten 2020 zu einem schönen Fest werden?

Weihnachten fängt für viele in den eigenen vier Wänden an, vor allem, wenn man aktuell sowieso nicht rausgehen sollte. Der Duft von Punsch, Orangen, Räuchermännchen oder Plätzchen kann helfen, sich in Stimmung zu versetzen. Auch Musik zu machen oder zu hören, bringt Weihnachten nach Hause.

Ein Blick zurück: Welche Erinnerungen kommen beim Begriff Weihnachten auf? Viele dieser vergangenen Momente, wie das Lesen der Weihnachtsgeschichte, das Anzünden der Kerzen oder das Schmücken des Baums, wird es auch in diesem Jahr geben. Auf diese Momente sollte man sich auch dieses Jahr besinnen.

Auch wenn es aktuell schwerfällt: sich über die Coronaregeln zu informieren und sich daran zu halten, kann Leben retten. Mit Freunden oder der Familie darüber zu sprechen, kann zudem einen starken Einfluss auf deren Verhalten haben.

2020 wird ein anderes Weihnachten als wir es gewohnt sind, also kann es frustrieren sein, wenn man versucht, alle Traditionen aus den vergangenen Jahren zu übernehmen. Dieses Jahr kann eine Chance sein, neue Traditionen zu schaffen und dabei helfen, den Feiertagen entspannter entgegenzublicken.