Die meisten Menschen antworten auf die Frage, wo sie denn einmal sterben wollen: "Zuhause!" In Würde, ohne Schmerzen, gut versorgt und nicht allein. In der Realität ist das Gegenteil der Fall: Die meisten Menschen sterben im Krankenhaus, Heim oder Hospiz.

Sterben ist in ein Geflecht von Institutionen und Einrichtungen eingebunden, in rechtliche Verordnungen, in das Regelwerk der Kranken- und Sozialkassen.

Wer seine letzte Lebensphase in den eigenen vier Wänden im Schoß der Familie verbringen will, steht vor einer unüberschaubaren Flut von Fragen. Ebenso Angehörige, die mit dem Wunsch des Sterbenden konfrontiert sind: Kann die Familie die Belastung überhaupt tragen? Welche Voraussetzungen müssen zuhause gegeben sein? Müssen ärztliche und pflegerische Kräfte immer da sein?

Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.

Cincely Saunders

Wenige Betroffene kennen die Gesetzeslage und ihre Ansprüche bei den Krankenkassen. Sterbende haben keine Lobby, Sterben ist offensichtlich kein politisch brisantes Thema.

So ist dieses Buch entstanden: Durch die große Resonanz auf ihren preisgekrönten ARD-Dokumentarfilm "Zuhause sterben" (2012) ermutigt, hat die Journalistin und Filmemacherin Renate Werner die wichtigsten Informationen aus ihren Recherchen zu einem gut verständlichen und umfassenden Ratgeber zusammengestellt – das erste Buch für Angehörige und Betroffene. Denn Wissen ist Macht, auch beim Sterben. Wer informiert ist, kann sich leichter für oder gegen etwas entscheiden, etwas bei der Krankenkasse einfordern oder Hilfsangeboten in Anspruch nehmen. Auch gegen beängstigende Vorstellungen helfen manchmal klare Fakten.

In Renate Werners Buch "Zuhause sterben" bekommen Betroffene und Angehörige eine Ahnung davon, was auf sie zukommen kann. Es lädt ein zum Blättern, zum Lesen von ermutigenden Erfahrungsberichten von Schwerkranken und ihren Nahestehenden, die diesen Weg schon gegangen sind. Es enthält verlässliche Informationen und kompetenten Rat von Ärzten, Schmerztherapeuten, ambulanten Pflegekräften, ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen, Juristen und Seelsorgern. Zudem gibt es Musterbriefe für Krankenkassen und Pflegeversicherung, praktische Checklisten und einen ausführlichen Anhang mit Adressen und Links.

Zuhause sterben ist möglich. Aber es gehört mehr dazu als Spritzen und Pflege. Es erfordert Mut, Engagement und einen starken Willen – von Verwandten, Lebenspartnern und dem Freundeskreis. Wer sich nicht scheut, beizeiten dem Tod ins Auge zu blicken und sich darauf vorzubereiten, der kann sich viel Leid und Ängste ersparen und in der letzten Lebensphase noch viele kostbare Momente erleben.

Buch-Tipp

Renate Werner: Zuhause sterben

Buchcover Zuhause sterben

 

 

 

 

 

 

 

 

Renate Werner: Zuhause sterben. Was Sie wissen müssen. Wie Sie sich vorbereiten können. Wo Sie Unterstützung bekommen.

176 S., Claudius Verlag, ISBN 978-3-532-62459-3

19,90 €