Immer mehr ältere Menschen in Bayern leben in Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige. Die Zahl der so genannten ambulant betreuten Wohngemeinschaften sei im vergangenen Jahr um gut ein Zehntel auf 300 Einrichtungen gestiegen, teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit.

»Die Nachfrage nach alternativen Wohnformen im Alter steigt weiter an«, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml. So habe sich die Zahl der betreuten Menschen in den Pflege-WGs im Jahr 2016 auf 2100 erhöht. Im Jahr zuvor waren es noch 1750 Pflegebedürftige.

Ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter sei der Wunsch vieler Menschen, betonte Huml. In ambulant betreuten Wohngemeinschaften hätten die Pflegebedürftigen die Möglichkeit ihre Pflege- und Betreuungsleistungen selbst einzukaufen, so Huml. Dadurch seien sie »gut versorgt - und sie leben in einer fast familiären Atmosphäre«.

Damit die Bewohner ihren Alltag selbstständig gestalten können, gebe es in jeder Wohngemeinschaft ein Gremium der Selbstbestimmung, in dem auch Angehörige vertreten sein können.

Nach Angaben des Ministeriums habe der Freistaat seit 2008 rund 70 ambulant betreute Wohngemeinschaften mit rund 2,3 Millionen Euro gefördert. Für 2017 stünden Mittel in Höhe von 750.000 Euro zur Verfügung.

Thema Pflege & Pflegende

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