"Es gab viele Gründe für mich, kein Buch über meinen Glauben an Christus zu schreiben. Aber ein guter Grund sprach dafür. Gott sei Dank habe ich darauf vertraut …

Rückblick: Im April 2015 hatte ich einen Artikel auf BILD.de veröffentlicht: "Warum ich mich heute als Christ outen will." Darin beschrieb ich, dass ich es als christliche Pflicht empfände, gerade in der heutigen Zeit laut und hörbar zu seinem Glauben zu stehen.

Dieser Text verursachte viel Trubel. Es gab Tausende Facebook-Reaktionen. Viele sehr freundliche, Mut machende. Natürlich auch einige spöttische, manche bösartige.

Mit einer Reaktion hatte ich garantiert nicht gerechnet: Das Gütersloher Verlagshaus fragte an, ob ich ein Buch über den Glauben schreiben wolle. Ich? Nee, eigentlich nicht … In meinen Augen hatte ich nicht viel zu berichten.

Kaum Kollegenspott, kein Total-Verriss

Meine Geschichte in sechs Sätzen: Ein Leben lang irgendwie gläubig, aber nur nebenher, ohne eine Beziehung zu Jesus, ohne Relevanz, ohne Gemeinde. Dann Katastrophen vor Ort als Reporter erlebt und gesehen, wie Christen trotz Leid im Gebet bei Jesus Kraft finden. Ich kam mit ihnen ins Gespräch. Recherchiert, gebetet, die Bibel gelesen. Und dann – mit einem Kawumms-Gebet, das für mich eine Gottes-Berührung war – umgekehrt. Jesus zum Zentrum meines Lebens gemacht, mit Gewohnheiten gebrochen, seine Einladung angenommen. Seitdem bin ich ein unendlich dankbarer, erfüllter Christ.

Aber füllt das ein Buch? Ich habe etwas für mich bis dahin sehr Ungewohntes ausprobiert: Gottvertrauen üben! Das bedeutet für mich: ihm mein Leben anzuvertrauen, die Entscheidungen.

Nicht in dem Wissen, dass mir alles gefällt, was dann passiert. Sondern in der Gewissheit, dass er es gut mit mir meint. Auf die Knie fallen. Gottes Gnade annehmen.

Gott hat alle Zweifel zerpflückt

Ich habe in der Bibel nach Hinweisen gesucht, was ich tun sollte, und erinnerte mich an Verse wie "Verkünde die Botschaft Gottes! Ob sie erwünscht ist oder nicht" (2. Timotheus 4, 2).

Und ich habe darüber gebetet, denn ich hatte viele Zweifel: Schadet so ein Buch meiner Karriere? Schließlich muss so ein Buch über den eigenen Glauben persönlich werden. Ein Seelenstriptease auf Papier.

Aber auf meine Fragen und Sorgen bekam ich immer wieder die Antwort: "Tu’s einfach! Vertraue!" Das kam nicht in gesprochenen Worten, sondern in einem Leuchten im Herzen. So stelle ich mir die innere Gewissheit vor, wenn ein Christ sagt: "Das hat Gott mir ins Herz gelegt." Das war der entscheidende Grund, der mich ein Buch ("Ein bisschen Glauben gibt es nicht") schreiben ließ.

Was danach geschah, waren für mich viele kleine Wunder. Gott nahm sich jeden meiner Zweifel vor und zerpflückte sie. Keine Chef-Schelte – im Gegenteil: große Unterstützung. Kaum Kollegenspott, kein Total-Verriss.

Über einhundert Menschen haben mich inzwischen angeschrieben, fast durchweg freundlich. Ich schreibe dies, um all denen Mut zu machen, denen Gott etwas aufs Herz gelegt hat. Dann tun Sie es auch!"

Buch-Tipp

"Ein bisschen Glauben gibt es nicht"

Daniel Böcking, Ein bisschen Glauben gibt es nicht – Wie Gott mein Leben umkrempelt, Gütersloher Verlagshaus, 224 Seiten, ISBN 978-3-579-08640-8, 17,99 Euro.