Mit einer einmaligen Aktion will der Kirchenkreis München-Oberbayern junge Nachwuchsfilmer fördern. Der mit insgesamt 15.500 Euro dotierte "Filmpreis Reformation" sollen Filmemacher ausgezeichnet werden, die sich mit dem Thema Reformation auseinandersetzen.

Auf dem "Filmschoolfest Munich" wurden 2017 von der Auswahljury insgesamt 44 Filme in den Wettbewerb geschickt. Dazu gehören 25 Spielfilme, 11 Dokumentarfilme, 7 Animationsfilme und ein Experimentalfilm. Sie stammen aus Australien, Belgien, Brasilien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Kanada, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Singapur, Ungarn, USA und Venezuela.

Wie die Juroren Susanne Burg, Olga Domżała und Tice Oakfield erklärten, handeln die meisten Filme von Krieg und Flucht, Gewalt, Migration und Angst, Wunden und Verletzungen. Viele dieser Geschichten sind Familiengeschichten – sie handeln von Vätern, Müttern, Töchtern und Söhnen, Geschwistern und Paaren, die in schwierigen Beziehungen gefangen und verstrickt sind. Nur wenigen gelingt eine Befreiung.

Filmpreis Reformation fördert Filmemacher

Der Filmpreis Reformation würdigt Filme, die sich um die reformatorischen Themenkomplexe Freiheit, Gewissen, Verantwortung und Erneuerung verdient machen. "Diese Kernthemen der Reformatoren vor 500 Jahren sind heute so brennend aktuell wie damals" erklärt dazu Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler. "Im 16. Jahrhundert sorgten besonders Flugschriften, Briefe und Bücher für die Verbreitung des Gedankenguts von Martin Luther. Heute sind es die modernen Medien, die unsere Diskurskultur beeinflussen", so die Theologin.

Mit dem Reformationsfilmpreis setzt der Kirchenkreis einen Akzent auf mediale Verarbeitung und Verbreitung reformatorischer Einsichten. Der Preis wendet sich an junge Filmemacher, um sie für die Aktualität der biblischen Botschaft und ihre zentrale Bedeutung für die Zukunft von Individuum und Gesellschaft zu sensibilisieren.

 

Festivalleiterin Diana Iljine mit Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler und Carlos Gerstenhauer vom BR. Credit: Bernhard Schmidt
Festivalleiterin Diana Iljine mit Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler und Carlos Gerstenhauer vom BR. Credit: Bernhard Schmidt

44 Filme konkurrieren um Auszeichnungen

44 Wettbewerbsfilme konkurrieren auf dem "Filmschoolfest Munich" (19. bis 25. November 2017) um den Reformationspreis, der mit 7.500  Euro, 5.000 Euro und 3.000 Euro dotiert ist. Er wird von einer dreiköpfigen Jury vergeben, bestehend aus Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, dem Münchner Alt-Oberbürgermeister Christian Ude und dem renommierten Regisseur und Kameramann Xaver Schwarzenberger. Verliehen wird der Reformationspreis im Rahmen der Award Ceremony am 25. November 2017 in München.

Insgesamt gibt es auf dem Filmfest knapp 70.000 Euro zu gewinnen. Lange Tradition haben schon die beiden Sonderwettbewerbe, "Hofbräu Trophy" und "Climate Clips Award", letzterer wird bereits zum zehnten Mal von der Nagelschneider Stiftung vergeben.

Prix Interculturel der ökumenischen Interfilm-Akademie

Bereits seit 2005 verleiht die Münchner ökumenische Interfilm-Akademie den Prix Interculturel, 2016 wurde erstmals der Female Filmmakers Award verliehen. Mit dem Prix Interculturel will die Interfilm-Akademie um die evangelischen "Filmpfarrer" Peter Marinković und Ehrenpräsident Eckart Bruchner den interkulturellen Dialog zwischen jungen Filmschaffenden, insbesondere den von Toleranz geprägten Erfahrungsaustausch zwischen den Weltreligionen fördern. Den Preis erhält jeweils ein Film aus dem Wettbewerbsprogramm, der, wie es heißt, "diesen Gedanken in ethisch wie filmästhetisch überzeugender Weise umsetzt".

Der internationalen Jury gehören in diesem Jahr neben Marinković die iranisch-stämmige Münchner Fotografin Sima Dehgani, die aus Israel stammende Theaterregisseurin Sapir Heller und der in der Türkei geborene Schauspieler Tim Seyfi  ("Kommissar Pascha") an. Auch der Prix Interculturel wird im Rahmen der Preisverleihungen auf dem Filmfest der Filmhochschulen vergeben.