Die Menschen sollten sich nach Expertenmeinung in der Corona-Pandemie durch das diesjährige Weihnachtsfest nicht überfordern lassen.

Man müsse sich über die "Mythen" der Feiertage klarwerden und sie mit eigenen Bedürfnissen in Balance bringen, rät die Expertin für Familienfragen beim SOS-Kinderdorfverein in München, Karen Silvester, laut Mitteilung vom Donnerstag.

Expertin Silvester: Weihnachtsfeier im Rahmen des Möglichen gestalten

"Dann ist es halt 'nur' das Fest, an dem wir versuchen, anderen mit einem Geschenk eine Freude zu machen, oder es gibt halt 'nur' Würstchen mit Kartoffelsalat als neue, eigene Familientradition."

"Machen wir uns nichts vor: Es ist eine anstrengende Zeit." Manche fühlten sich der coronabedingten Situation machtlos ausgeliefert. "In solchen Situationen hilft es, sich darauf zu besinnen, was wir selbst in der Hand haben und gestalten können", betonte Silvester.

Denn an den Regeln könne man nichts ändern. "Wie wir uns und unserer Familie die Zeit im Rahmen des Möglichen gestalten, jedoch schon", sagte die Diplompädagogin. Dass in diesem Jahr große Familienzusammenkünfte nicht möglich seien, sorgt ihrer Überzeugung nach schon einmal für weniger Stress.

"Deshalb ist es nur notwendig, sich in einem kleinen Kreis zu verständigen, wie die drei Tage ablaufen sollen."

Kinder in die Weihnachtsplanung einbeziehen

Dabei sei es wichtig, dass die Eltern mit ihren Kindern offen darüber redeten, was dieses Jahr alles anders werde. Die Kinder sollten auch in die Planungen miteinbezogen werden und so das Gefühl haben, dass sie etwas tun können.

Denn je nach Alter hätten die Kinder schon die Idee, "Weihnachten ist unumstößlich", sagte Silvester. "Stellen Sie zum Beispiel Weihnachtspäckchen mit den Kindern zusammen, verzieren Sie gemeinsam Kekse für Oma, skypen Sie unterm Christbaum mit Opa, nehmen Sie ein Lied auf, treffen Sie sich an einem der Feiertage zu einem Spaziergang mit Verwandten im Park."