Am 19. September beginnt nach dem jüdischen Kalender das Jahr 5781. Es werden die Jahre ab dem Zeitpunkt der Schöpfung der Welt gezählt. Wie alle jüdischen Feste beginnt das Neujahrsfest Rosch Haschana, was übersetzt "Haupt des Jahres" bedeutet, am Vorabend, also am Mittwoch bei Sonnenuntergang. An Rosh Hashana  schaut sich Gott die  Taten der Menschen mal etwas genauer an.

Gott schlägt das Buch des Lebens auf, in dem alle Taten des Menschen ganz genau verzeichnet sind.

Wer jetzt nicht so gut abschneidet mit seinem Verhalten, der hat in den nächsten 10 Tagen die Möglichkeit, Dinge wieder gut zu machen und sein Leben zu ändern. Um daran zu erinnern, bläst Arie Rudolph, der Vorbeter in der Synagoge in Bamberg, das Schofar, ein Widderhorn. Er ruft damit die Gläubigen auf: " Seid bereit, euer Sünden vor Gott zu bereuen".

Die Tage von Rosch Haschana bis Jom Kippur heißen "die ehrfurchtbaren Tage" .

Es ist eine sehr feierliche Zeit. Die Gottesdienste in den Synagogen sind bis zum letzten Platz gefüllt: "Die Leute sitzen noch hinten auf den Fensterbrettern, denn es ist etwas, was ganz tief verwurzelt ist und da kommt die ganze Gemeinde zusammen", so Yael Deusel, Rabbinerin der liberalen jüdischen Gemeinde in Bamberg.

Nach dem Gottesdienst gibt es ein Festessen zuhause. Dazu gehören unbedingt Apfel in Honig getaucht und Granatapfelkerne. Sie sollen als Symbol für süße gute neue Zeiten stehen. Denn jetzt entscheidet Gott über das Leben des Menschen im nächsten Jahr. "Du mögest eingeschrieben sein in das Buch des Lebens" zu einem guten Jahr wünschen sich fromme Juden untereinander. Oder einfach "Shana tova", ein gutes neues Jahr.  Auf  jiddisch heißt das übrigens "a git Rosh", woraus im deutschen Sprachgebrauch  "ein guter Rutsch" wurde.