Der bayerische Landesverband der Sinti und Roma lädt am Sonntag 15. September 2019 zu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der "Nürnberger Rassengesetze" des NS-Regimes ein. Ab 11 Uhr soll am Mahnmal für die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma in Nürnberg der Opfer gedacht werden, teilte der Landesverband mit. Der Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) und der Landesverbandsvorsitzende Erich Schneeberger werden Worte des Gedenkens sprechen und Kränze niederlegen. Das Mahnmal findet sich in Nürnberg an der Ecke Frauentorgraben und Färbertor.

Nürnberger Rassegesetze 1935

Die "Nürnberger Rassengesetze" wurden am 15. September 1935 während des siebten Reichsparteitages der NSDAP in Nürnberg vom Reichstag beschlossen. Dazu tagte das gleichgeschaltete Parlament im damaligen Kulturvereinshaus am Frauentorgraben in Nürnberg. Das "Blutschutzgesetz" verbot Eheschließungen zwischen "Deutschblütigen" und Juden, das "Reichsbürgergesetz" würdigte Juden zu Bürgern mit eingeschränkten Rechten herab. Im Januar 1936 wurden die Gesetze auf Sinti und Roma ausgeweitet. Zahlreiche Sinti und Roma wurden in der Folge wegen "Rassenschande" in Konzentrationslager deportiert.

Gedenkorte für Sinti und Roma

In der Bundesrepublik Deutschland sind bis heute etwa hundert Gedenkorte für die von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Sinti und Roma entstanden. Hinzu kommen weitere Gedenkorte im benachbarten europäischen Ausland, insbesondere an den historischen Stätten der ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager.

Alle Gedenkorte sind vom Dokumentationszentrum der Sinti und Roma auf dieser Webseite zu finden.