Auch in diesem Winter werden in Deutschland wieder Vögel gezählt: Zur Mitmachaktion "Stunde der Wintervögel" von 8. bis 10. Januar 2021 rufen der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der Naturschutzbund Deutschland auf. Vogelfreunde sind aufgefordert, eine Stunde lang die Vögel vor dem Fenster zu beobachten und dem LBV zu melden.

Die Zählung helfe den Naturschützern dabei, "eine detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern" zu erstellen, teilte LBV-Vorsitzender Norbert Schäffer am Mittwoch in Hilpoltstein mit. Bei der Aktion mitzumachen sei zudem "eine gute Möglichkeit, um im Corona-Lockdown die Natur vor der eigenen Haustür besser kennenzulernen".

Die "Stunde der Wintervögel" ist dem LBV zufolge die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands. Im vergangenen Jahr haben sich allein in Bayern rund 27.000 Menschen daran beteiligt. Damals ergatterte der Haussperling den Spitzenplatz als häufigster bayerischer Wintervogel, gefolgt von Kohlmeise und Feldsperling.

"Stunde der Wintervögel": In Bayern zum 16. Mal

In diesem Winter soll besondere Aufmerksamkeit der Blaumeise gelten, hieß es. Im Frühjahr seien deutschlandweit Tausende dieser Vögel einer Epidemie zum Opfer gefallen. Bei der jüngsten Vogelzählung, der "Stunde der Gartenvögel" im Mai, meldeten die Teilnehmer 22 Prozent weniger Blaumeisen als im Vorjahr.

In Bayern ist es heuer die 16. Winteraktion. Anhand der langjährigen Zählung konnten die Artenschützer laut LBV nachweisen, dass die winterlichen Vogelzahlen in den Gärten stark von der Witterung abhängen. In kalten und schneereichen Wintern kämen demnach deutlich mehr Vögel in die Nähe der Menschen, hieß es. Die lange Reihe zunehmend milder Winter habe zuletzt zu weniger Wintervögeln in den Gärten geführt.