Fast niemand glaubte an ihn.

Als Ferdinand Graf von Zeppelin Ende des 19. Jahrhunderts der kaiserlichen Regierung den Plan für ein Luftschiff vorlegte, winkte eine Expertenkommission ab. Seine Idee, lenkbare Luftfahrzeuge zu bauen, machte ihn überall zum Gespött. Als "Narr vom Bodensee" wurde er verschrien, von Kaiser Wilhelm II. als der "Dümmste aller Süddeutschen" bezeichnet.

Als Ferdinand von Zeppelin wurde er am 8. Juli 1838 in Konstanz geboren. Das Studium musste er wegen einer militärischen Mobilmachung abbrechen. Seine Offizierslaufbahn brachte ihn nach Nordamerika, wo er im Amerikanischen Bürgerkrieg am 30. April 1863 erstmals in einen Heißluftballon stieg.

Das Fliegen faszinierte den Adligen, vor allem die Heißluftballons, die er im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gesehen hatte. Zeppelin grübelte über das größte Problem dieser Gefährte: Sie waren nicht lenkbar und deshalb vollständig dem Wind ausgeliefert.

Es ärgerte ihn, dass er für seine neuen Ideen so wenig Unterstützung bekam. "Für mich steht naturgemäß niemand ein, weil keiner den Sprung ins Dunkel wagen will. Aber mein Ziel ist klar und meine Berechnungen sind richtig", notierte er.

Schließlich gelang es ihm doch, das notwendige Kapital zusammenzubekommen. Am Bodensee arbeitete Zeppelin mit Ingenieuren am Prototyp eines lenkbaren Luftfahrzeugs, das mithilfe von Propellern manövriert wurde. Das "Luftschiff Zeppelin 1" hob am 2. Juli 1900 erstmals ab.

Da musste sogar der Kaiser Abbitte leisten und heftete dem "Dümmsten aller Süddeutschen" ein halbes Jahr später den Roten Adlerorden Erster Klasse an die Brust. Die Zeppeline wurden eine Erfolgsgeschichte.

Vor 100 Jahren, am 8. März 1917 starb ihr Erfinder in Berlin.