KompassKultur - der Freiwilligen-Blog von Magdalena Schägger und Meike Kiehl:

 

Magdalena: "Und, wie sehen deine Pläne für die Zeit nach dem Abi aus?" Je näher die Abschlussprüfungen rückten, desto häufiger bekam ich diese Frage von Bekannten, Freunden und Verwandten gestellt. Lange gehörte ich zu den Kandidaten, die entschuldigend die Schulter zuckten und mit einem vagen "Mal schauen…" antworteten.

Bei all den Möglichkeiten, die sich vor einem auftun, sobald man sein Zeugnis in der Hand hält, fand ich es ziemlich schwer, den richtigen Weg für mich auszuwählen. Gerade auch, weil die letzten Schulmonate so unglaublich schnell vergingen und plötzlich nur wenig Zeit für die ziemlich wichtige Entscheidung blieb: Gap Year, Studium oder eine Ausbildung?

Schnell stand daher für mich fest, dass ich erst einmal ein Jahr zur Orientierung einlegen wollte. Aber entscheidet man sich für das "Gap Year", eröffnen sich einem unzählige weitere Optionen. Dann heißt es auswählen zwischen "Praktikum", "Freiwilligendienst", "Au Pair", "Reisen", "Jobben" und vielem mehr. 

Ich beschloss, dass ich in dem Jahr 2020/2021 Arbeitserfahrung sammeln und mich mit Themen auseinandersetzen wollte, die mich wirklich interessieren. Ein Jahr, in welchem ich Bereiche kennenlernen würde, in denen ich mir meine berufliche Zukunft vorstellen können und Wissen erlange würde, das mich persönlich weiter bringt. 

So bin ich bei meiner Recherche beim "Freiwilligendienst" hängen geblieben: Soziales, Ökologisches, Kulturelles Jahr – für jeden etwas dabei. Und so auch für mich: Da mich gesellschaftliche Themen interessieren und ich mir vorstellen kann, später beruflich im Bereich "Kultur" tätig zu sein, fiel meine Wahl auf ein "Freiwilliges Jahr im Bereich Kultur und Bildung". 

Auf die Einsatzstelle des Evangelischen Presseverbands in München bin ich schließlich aufmerksam geworden, da mich sowohl Projektmanagement aber auch das journalistische Arbeiten sehr interessieren. Und beides bietet diese Stelle: die Möglichkeit, ein ganzes Jahr lang bei unterschiedlichen Projekten, wie etwa dem Lagois Fotowettbewerb, mitzuwirken sowie die verschiedenen Formen der journalistischen Arbeit kennenzulernen. 

In diesem Wirrwarr aus Optionen habe ich somit einen Weg gefunden, der es mir erlaubt, erste Berufserfahrungen zu sammeln und mich gleichzeitig für meine Zukunft zu orientieren. Es freut mich nun auf die Frage, was ich denn jetzt eigentlich nach dem Abi mache, antworten zu können: "Ein Freiwilliges Kulturelles Jahr beim EPV."

______________________

Meike: Irgendwann gelangt jeder Schüler der oberen Klassenstufen an den Punkt, an dem er sich Gedanken über die unmittelbare Zukunft machen muss. In dieser Situation tun sich verschiedene Gruppen auf. Die einen verfolgen den beruflichen Weg, von dem sie seit dem Kindergarten träumen, die anderen wissen noch nicht so recht, wohin mit sich und legen ein Jahr Pause ein. Für dieses Jahr gibt es ebenso wie für die Ausbildungs- und Studienwahl eine Fülle an verschiedenen Möglichkeiten. Für mich war dabei besonders die Möglichkeit eines Freiwilligen Jahres interessant.

Im Corona-Jahr 2020 sind die Möglichkeiten, ein solches im Ausland zu absolvieren, sehr eingeschränkt. Und auch die Organisation sonstiger Aufenthalte außerhalb von Deutschland ist herausfordernd. Auch Studium und Ausbildung können in den meisten Fällen nicht "normal" ablaufen. Auftaktveranstaltungen und Vorlesungen müssen digital stattfinden, von den eigentlichen aufregenden ersten Wochen und dem Kennenlernen bleibt wenig.

Auch deswegen habe ich für mich die Entscheidung getroffen, einen Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren.

Dazu kommt, dass ich mir über meinen genauen Berufswunsch noch unsicher bin - und nun auf praktische Orientierung hoffe. Die Idee, den Freiwilligendienst beim Evangelischen Presseverband zu leisten, war mir bei näherer Betrachtung der Möglichkeiten schnell gekommen. Besonders interessant finde ich dabei die Möglichkeit, die vielen verschiedenen Abteilungen des Medienhauses kennenzulernen. Spannend ist auch der tiefe Einblick in ein professionelles Arbeitsumfeld und das Kennenlernen von immer neuen Menschen.

Zusätzlich bietet der Bundesfreiwilligendienst auch über die Einsatzstelle hinaus die Möglichkeit zur Weiterbildung und zum  Kennenlernen anderer Freiwilliger in den unterschiedlichsten Aufgabenfeldern. Bei Hospitanztagen können neue Freunde in ihren Einsatzstellen besucht werden. Die 25 Bildungstage, an denen man unter anderem auf Seminare fährt und Workshops besucht, sind Tage, auf die ich gespannt bin.

Jetzt freue ich mich auf die kommende Zeit sowie neue Begegnungen und Herausforderungen. 

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden