Die bayerische Landeskirche, ihr Partnerschaftszentrum Mission EineWelt und "Die Kongo-Kampagne" fordern im Kongo ein Ende der sexualisierten Gewalt als Kriegswaffe. In der Demokratischen Republik Kongo sei der Kampf um die dort vorkommenden und für die Digitalindustrie wichtigen Rohstoffe wie Coltan, Kobalt, Kupfer oder Gold "einer der Treiber" der sexualisierten Gewalt, teilte Mission EineWelt in Neuendettelsau mit. Der rohstoffreiche Kongo gilt als einer der wichtigsten Lieferanten für diese Rohstoffe für die moderne Elektronik- und IT-Industrie.

Besonders Frauen und Kinder seien von der sexualisierten Gewalt betroffen, sie würden körperlich und seelisch misshandelt sowie traumatisiert. Die Männer und Familien der Opfer würden bei den Taten oft zum Zuschauen gezwungen und so demoralisiert. Die Absicht dahinter sei, gezielt den Zusammenhalt von Familien und lokalen Gesellschaften zu zerstören und so die Kontrolle über Orte und ganze Regionen zu gewinnen, hieß es. Die Täter kämen oft straflos davon. "Diese Kultur der Straflosigkeit muss durchbrochen werden", sagte Susan Pusunc-Meier von der Kongo-Kampagne.

Die Menschen im Kongo sollten ein selbstbestimmtes Leben in Frieden und ohne Angst und sexualisierte Gewalt führen können, sagte Pusunc-Meier. Zusammen mit Friedensnobelpreisträger und Gynäkologe Denis Mukwege fordert die Kongo-Kampagne daher von der Bundesregierung und der Europäischen Kommission, sich für die Beseitigung der Straflosigkeit der Täter einzusetzen. "Die Digitalisierung darf nicht auf sexueller Gewalt, Zwangs- und Kinderarbeit sowie auf Menschenrechtsverletzungen aufbauen", sagte Referatsleiter Jürgen Bergmann von Mission EineWelt.

Die Kongo-Kampagne ist ein zivilgesellschaftliches Bündnis, getragen vom evangelischen Hilfswerk Brot für die Welt, dem christlichen Deutschen Institut für Ärztliche Mission (Difäm), der Evangelischen Landeskirche Württemberg und dem Katholischen Fonds.