Michael Renner ist Mitglied der bayerischen Landessynode. Im Kurzinterview mit dem Sonntagsblatt spricht er über seine Tätigkeit als Synodaler - und was ihn persönlich besonders bewegt.

Was möchten Sie in den nächsten sechs Jahren erreichen mit der Synode?

Seit 2002 bin ich in der Synode, seit 2014 Vorsitzender des Ausschusses Bildung, Erziehung und Jugend (BEJ). Als Lehrer für evangelische Religionslehre/Sport und Schulleiter eines Gymnasiums ist es mir wichtig, dass die Interessen, Sorgen und Nöte der Kinder und Jugendlichen gehört und ernst genommen werden. Gerade angesichts der Coronapandemie und ihrer Auswirkungen ist das ein wichtiges Anliegen auch für unsere Kirche. Wir müssen hier helfen und unterstützen!

Was macht "Glaube in verletzlichen Zeiten" aus?

Mir gibt mein Glaube Halt, Orientierung und Kraft, aus ihm schöpfe ich Ruhe und Gelassenheit, in guten wie in verletzlichen Zeiten. Wichtig ist mir hier auch mein Taufspruch geworden. "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein (Jes 43, 1)". In verletzlichen Zeiten ein starker Text!

Wie schätzen Sie die Zukunft der evangelischen Kirche ein?

Kirche als Gemeinschaft Jesu Christi wird es immer geben, da bin ich mir sicher. Ob weiterhin in der Form, wie wir die verfasste evangelische Kirche heute kennen, wird die Zeit zeigen.  Aber Kirche musste sich immer der Zeit anpassen, ohne ihren Kern, die gute Botschaft, zu verlieren. Das wird sie auch heute schaffen – da bin ich optimistisch.

Wie steht es um die "Digitalisierung" in Kirche und Diakonie?

In der Schule hat die Corona-Krise für einen digitalen Schub gesorgt, den wir uns vor einem Jahr nie hätten vorstellen können. Wir können inzwischen ansatzlos vom Präsenzunterricht in den Onlineunterricht umstellen. Und auch in der Kirche tut sich hier viel. Unsere erste Zoom Synode im Herbst 2020 funktionierte perfekt! Klar die Digitalisierung bietet Chancen, birgt aber auch Gefahren. Wie heißt es so schön in der Bibel: "Prüft alles, aber das Gute behaltet."

Nutzen Sie Social Media - und wenn ja: wo und wie sind Sie unterwegs?

Ich nutze Social Media Kanäle nur innerhalb der Familie und der Freunde, vor allem zum Austausch von Informationen und Bildern oder mal FaceTime, um mit den Töchtern in Israel und Singapur zu sprechen. Auf Facebook, und Instagram verzichte ich bewusst.