Weil eine traditionelle Taufe in der Kirche samt anschließender Feier nicht möglich war, ist ein Pfarrer aus Burgthann kreativ geworden.

Gemeinsam mit der Familie Bärthel plante er eine Taufe an einer Quelle im Freien.

Taufe in Corona-Zeiten

Sonntagsblatt: Die Taufe an der Sophienquelle im Wald bei Grünsberg (Landkreis Nürnberger Land) durchzuführen, hat Ihnen der Pfarrer als Alternative vorgeschlagen. Wie fanden Sie das?

Timo Bärthel: Wir fanden die Idee cool. Besser hätten wir das gar nicht treffen können. Aus Vorsicht haben wir zwar den Urgroßeltern gesagt, dass sie nicht kommen sollten wegen möglicher Ansteckungsgefahr, aber unsere Eltern konnten dabei sein.

Wir hielten auf den Bänken Abstand. Meine Frau und ich hatten die Musik selbst ausgesucht: Von Sarah Connor "Ich wünsche dir", und die Tauflieder "Wir wünschen dir Liebe" und "Ins Wasser fällt ein Stein". Der Pfarrer hatte eine Box und die Musik auf dem Handy dabei. Singen durften wir leider nicht.

Haben Sie zu Ihrer örtlichen Kirchengemeinde Kontakt?

Bärthel: Wir sind erst im Jahr 2018 nach Burgthann gezogen, weil wir da gebaut haben. Zuvor haben wir in Altenfurt gewohnt. Meine Frau ist Kirchenmitglied. Ich selbst stamme aus Kassel und muss zugeben, dass ich gleich nach dem Konfirmationsunterricht aus der Kirche ausgetreten bin.

Der Pfarrer damals hat uns nichts rübergebracht. Nach der Taufe von Marvin überlege ich aber tatsächlich, wieder in die Kirche einzutreten. Das ist eine Kirche, die zu uns passt. Unser Pfarrer macht an Himmelfahrt auch einen Drive-in-Gottesdienst.

Wie hat die Taufe an der Quelle eigentlich dem kleinen Täufling selbst gefallen?

Bärthel: Marvin ist acht Monate alt, er kann noch nicht laufen. Wir wollten die Taufe bewusst nicht allzu spät feiern. Er hat bei der Taufe nicht geschrien, war brav und zufrieden.